Velbert-Langenberg. . Akrobatik, Zauberkunst, Clownerie: 10 Kinder proben für den großen Auftritt. Sie wachsen dabei über sich selbst hinaus und als Gruppe zusammen.
Noch sitzt nicht alles perfekt. Ella und Zeinab werfen zwei Ballons, die halb so groß sind wie sie selbst, in die Höhe, und gehen ein paar Schritte nach vorne. „Ihr sollt euch doch drehen und sie wieder auffangen“, lacht Jessica Dittmann. Die beiden Sechsjährigen glucksen, heben die Ballons wieder auf und versuchen es noch einmal.
Eine Woche lang verwandelt sich das Jugendzentrum an der Hauptstraße unter der Leitung von Zirkus-Pädagogin Dittmann gerade in eine Manege voller kleiner Artisten, Zauberkünstler und Clowns.
Ella findet komisches Gefühl im Bauch "cool"
„Am besten gefällt mir das Kugellaufen. Wenn man auf der Kugel steht, hat man so ein komisches Gefühl im Bauch, das find ich so cool“, erzählt Ella begeistert. Ihre Cousine Zeinab hat dagegen den Seiltanz für sich entdeckt. Sie läuft von der einen Seite aus in die Mitte des Seils, die erst vierjährige Ciara kommt ihr entgegen, dann geht es rückwärts zurück.
Dann die erste große Herausforderung: Zeinab soll mit Ciara auf den Schultern über das Seil laufen. „Ah, ich will nicht“, ruft Zeinab, als sie auf das Drahtseil steigt.
Zirkuspädagogik lässt Kinder ihre Grenzen ausprobieren
Doch nach ein paar vorsichtigen Schritten auf dem Seil, von beiden Seiten abgesichert durch helfende Hände, sieht die Welt schon ganz anders aus. „Das geht eigentlich ganz gut“, stellt die Sechsjährige ein wenig überrascht fest. Als sie vom Seil steigt, klatscht Zeinab vor Stolz strahlend Trainerin Dittmann ab.
„Das ist das Besondere an Zirkuspädagogik, die Kinder kommen schneller an ihre Grenzen – und auch darüber hinaus“, sagt Jessica Dittmann. Diese Erfahrung hat auch Lennard gemacht, der auf Stelzen durch das Jugendzentrum läuft. „Am Anfang ist es schlimm, man hat Angst. Aber wenn man ein paar Runden gelaufen ist, fühlt es sich fast normal an.“
Zwei Zirkusvorstellungen am Samstag
Was sie in der Woche einstudiert haben, zeigen die kleinen Artisten auf den beiden Abschlussshows am Samstag, 7. Januar, im Jugendzentrum an der Hauptstraße 94, um 11 und 13 Uhr.
Als Team zusammen zu arbeiten, Vertrauen in die Mit-Akrobaten zu entwickeln, auch das gehört im Zirkus mit dazu. „Die Show wird nur so gut wie das schwächste Glied der Gruppe. Das merken die Kinder schnell. Dazu gehört auch viel Vertrauen. Wenn ich einmal jemanden fallen lasse, macht der keine Show mehr mit mir“, sagt Dittmann.
Groß und Klein arbeiten zusammen
Die 15-jährige Jana ist schon seit sieben Jahren immer wieder bei Zirkusprojekten von Dittmann dabei. „Das Miteinander finde ich cool“, sagt sie. Groß und Klein arbeiten im Training und beim Auftritt zusammen. „Das verbindet die Kinder miteinander“, sagt Dittmann.
Am Ende der Woche wartet eine Abschlussvorführung auf Eltern, Verwandte und Freunde. „Die Kinder freuen sich sehr auf die Show, das ist eine große Motivation“, sagt Dittmann.
Sie haben vermutlich einen Ad-Blocker aktiviert. Aus diesem Grund können die Funktionen des Podcast-Players eingeschränkt sein. Bitte deaktivieren Sie den Ad-Blocker,
um den Podcast hören zu können.