Neviges. Brutaler Überfall auf einen Juwelier in Neviges schockiert Kunden und Geschäftsleute. Täter fesselten den 83-Jährigen und flohen mit der Beute.

  • Zwei maskierte Täter überfallen und fesseln Juwelier (83) in Neviges
  • Kundin entdeckt kurz nach der Tat den hilflos am Boden liegenden Senior
  • Passanten, Kunden und Geschäftsleute sind von der brutalen Tat schockiert

„Was? Der Karl? Oh Gott, nein, hab ich noch nicht gehört, ist ja schrecklich.“ Carola Schröder vom S.O.S-Team schüttelt fassungslos den Kopf, wie so viele an diesem Vormittag im Herzen von Neviges. Der brutale Raubüberfall auf den hochbetagten Uhrmacher Karl Ballauf entsetzt Passanten, Geschäftsleute, Nachbarn. Zwei maskierte Männer haben am helllichten Tag den 83-Jährigen in seinem Geschäft Im Orth gefesselt und sich an Schmuck geschnappt, was ihnen in die Hände fiel.

Auch Helmut Wulfhorst, der direkt nebenan sein Reisebüro betreibt, kann nicht glauben, was ein paar Meter weiter geschah. „Ich bin doch noch fünf Minuten vorher drüben gewesen. Überfall mit Waffe, das ist eine andere Liga.“ Karl Ballauf war allein in seinem Laden, als gestern zwischen 10.25 Uhr und 10.40 Uhr die Tür aufging und zwei maskierte Männer den Laden betraten. Sie stießen den 83-Jährigen zu Boden, fesselten ihn, dabei zog sich der Senior Verletzungen an Händen und im Gesicht zu.

Kundin entdeckte das gefesselte Opfer

Kurz bevor er mit dem Krankenwagen zur weiteren Behandlung in die Klinik kam, verabschiedete sich Karl Ballauf von seinem Nachbarn, wie Helmut Wulfhosrt erzählt: „Er schaute nur ganz kurz rein, er war ziemlich durch den Wind, das hat ihn natürlich sehr mitgenommen. Ist ja auch kein Wunder, einfach furchtbar“, sagt der zweite Vorsitzender der Werbegemeinschaft Neviges. Abgesehen vom Alter seines Geschäftsnachbarn – eine solch schreckliche Tat verpacke niemand so einfach. Zum Glück hat der Juwelier nicht lange hilflos auf dem Boden gelegen, bereits um 10.40 Uhr kam eine Kundin in den Laden. Sie alarmierte auch sofort die Polizei.

Es ist nicht das erste Mal, dass der Juwelier ungebetenen Besuch bekam: Vor knapp zwei Wochen, so erinnert sich Helmut Wulfhorst, hätten zwei Trickbetrüger bereits eine Kette mitgehen lassen. „Der eine lenkte ab, der andere klaute.“ Wulfhorst vermutet, dass die Täter da eventuell schon die Lage ausgekundschaftet haben.

Niemand hat den Raubüberfall bemerkt

Etwas mitbekommen von dem Raubüberfall hat niemand, auch nicht Ute Grüssing, Inhaberin des gleichnamigen Reformhauses an der Elberfelder Straße. Von ihrem Laden aus hat sie eine gute Sicht auf den Laden im Orth. „Die müssen ganz schnell rausgelaufen sein, ich habe später nur Polizei und Rettungswagen gesehen.“ Ob sie jetzt auch Angst habe? Ute Grüssing schüttelt den Kopf. „Nein. Dann könnte ich ja gleich zumachen.“