Neviges. . Hinter dem alten Rathaus an der Wilhelmstraße hat Investor André Grimmert mit dem Umbau der Gebäude begonnen. Ein Bagger rollt schon.
- Denkmalgeschützes Gebäude aus dem Jahr 1887 wird zum „Wohnpark am alten Rathaus“ umgebaut
- Investor arbeitet eng mit der Denkmalbehörde der Stadt Velbert zusammen. Alte Garagen wurden abgebrochen
- Kühner Mix aus Moderne und Tradition: Gläsernes Treppenhaus soll alte Post und altes Rathaus verbinden
Mit lautem Getöse poltert eine weitere Ladung Schutt durch den dicken Schlauch Richtung Boden. Nach jahrelangen Planungen für den „Wohnpark am alten Rathaus“ laufen die Abbrucharbeiten, die am Anfang der umfangreichen Umbauten der historischen Gebäude stehen. Eine besondere Herausforderung stellte für Investor André Grimmert dabei das denkmalgeschützte Rathaus dar, denn bevor die Schippen in die Hand genommen werden durften, musste die Denkmalschutzbehörde die Pläne für den Wohnpark absegnen.
Hinter den zwei Gebäuden an der Wilhelmstraße sind bereits jetzt erste Veränderungen zu erkennen: „Wir haben hier die Garagen des alten Rathauses und den Anbau der alten Post abgerissen“, zudem habe man begonnen, das Gelände für die künftige Tiefgarage auszuschachten, erklärt Grimmert, der auf der Baustelle in Richtung des freigelegten Erdreiches blickt. Demnächst sollen darüber hinaus die Kanalarbeiten starten. Ein Kettenbagger und insgesamt zehn Arbeiter sind seit Oktober nicht nur auf dem Außengelände tätig, auch das Entkernen im Inneren der Gebäude, die später über eine Gesamtwohnfläche von 900 Quadratmetern verfügen sollen, hat bereits begonnen.
Es gibt keine Pläne der alten Gebäude mehr
Wände werden herausgerissen, Elektroleitungen entfernt und Heizkörper abmontiert, die Gebäude müssen vollständig leer sein. Denn insbesondere die Arbeiten innerhalb des Rathauses und der Post sind für die weiteren Umbauten von Bedeutung, wie Grimmert erklärt: „Es gibt keine Pläne mehr von Häusern diesen Alters. Wir müssen uns deshalb erst einmal das alte Fundament ansehen.“ Erst dann könne final entschieden werden, wie genau die Sanierungsarbeiten fortgeführt werden. „Das ist natürlich die Schwierigkeit bei einem denkmalgeschützten Objekt“, bestätigt auch Rainer Helfers, der von der Stadt Velbert für die Untere Denkmalschutzbehörde das Projekt begleitet. Helfers, der die Baustelle an der Wilhelmstraße regelmäßig besucht, hält eine Kamera in der Hand, um den Baufortschritt zu dokumentieren.
„Zunächst muss die Substanz untersucht werden, immerhin hatten die Gebäude vorher eine ganz andere Nutzung“, erzählt Helfers. Schäden müssten erkannt und ausgebessert werden, damit die Häuser wieder richtig genutzt werden könnten. „Das kostet natürlich, gerade beim Bauen im Bestand, eine Menge Zeit.“
Der Wohnpark soll 2018 fertig werden
Der Wohnpark, der barrierefreies Wohnen, insbesondere im Alter bieten wird, soll Mitte 2018 fertig werden, „ganz so weit sind wir ja noch nicht“, räumt Grimmert ein und auch Helfers erklärt: „Noch sind nicht alle Ecken untersucht, wir müssen abwarten, was da noch auf uns zukommt.“
Die Sanierung im Inneren der Gebäude soll ab Anfang nächsten Jahres in die Hand genommen werden. Dafür wird auf dem Grundstück ein 38 Meter hoher Turmkran aufgestellt, um alle Stockwerke mit Material auszustatten.
>> URSPRÜNGLICHE OPTIK
Durch die Sanierung soll die ursprüngliche Optik des Rathauses aus dem Jahr 1887 wiederhergestellt werden. Unter anderem werden dafür die einst nachträglich eingebauten Dachgauben entfernt und erneut Dachhäuschen aufgebaut.
In der alten Post entstehen Senioren-Appartements, im Rathaus 16 weitere Wohnungen.Die roten Steinfassaden als historisches Element werden kombiniert mit modernen Beton- und Glasbauten. So soll die beiden Gebäude altes Rathaus und alte Post ein gläsernes Treppenhaus verbinden.