Neviges. Wobau plant im David-Peters-Haus und zwei Neubauten Eigentumswohnungen. Auf das Grundstück der Stadthalle kommen Mietwohnungen.
- Wohnungsbaugesellschaft baut David-Peters-Haus zu Eigentumswohnungen um
- Projekt umfasst auch zwei Neubauten und Mietwohnungen auf dem Grundstück der Stadthalle
- Plan-Vorbereitungen starten nächstes Jahr und in 2018 geht’s dann an die Umsetzung
David-Peters-Quartier – das war über lange lange Zeit vor allem ein Negativ-Synonym für Stillstand. Aber jetzt kommt Bewegung in die Sache, es tut sich was. Bekanntlich hat sich bereits ein Velberter Paar in die Alte Feuerwache verguckt und will das denkmalgeschützte Gebäude selbst behutsam sanieren (WAZ berichtete). Und die Wohnungsbaugesellschaft (Wobau) Velbert hat, ebenfalls von der Stadt, das David-Peters-Haus (ehemals Musikschule), das Haus Nummer 18 (früher DRK) und auf der gegenüberliegenden Seite auch die Stadthalle gekauft. Zum Zweck der Innenstadtentwicklung und „alles im Paket“; Ende Oktober wurden die Verträge unterzeichnet.
Fassadenprogramm für die Wilhelmstraße auflegen
„Als erstes würde ich hier ein Fassadenprogramm auflegen“, sagt Andrè Clasen, wenn man ihn auf die Wilhelmstraße anspricht. Aber das Immobilien-Konzept des Wobau-Geschäftsführers für das Areal zwischen Wilhelm-, Tönisheider Straße, Im Koven und Am Stadtgarten geht um Einiges weiter. Auch wenn es bislang „ja erstmal nur Ideen und Vorplanungen“ seien, wie er rasch beschwichtigt.
Wohneinheiten bekommen Balkonanbauten
„Die Grundsubstanz ist sehr gut“, bewertet er das David-Peters-Haus, „das Objekt würde ich gerne zu Eigentumswohnungen umbauen, diese dann verkaufen und später verwalten.“ Das dreigeschossige, mehr als 100 Jahre alte Gebäude verfüge auf jeder Etage über vier jeweils 90 Quadratmeter große Klassenräume. Umgebaut ergäbe das etwa 80 Quadratmeter große Wohnungen, und zwar mindestens zwölf bzw. je nach Art und Umfang der Einbeziehung des Dachgeschosses insgesamt bis zu 16. Die hohen Geschossdecken, außen „die schöne Backsteinform“ – das müsse man erhalten und sanieren. Darüber hinaus sollen die Wohnungen aus Stahl konstruierte Balkonanbauten bekommen. Welche Käufer die Wobau damit ansprechen will? „Zum Beispiel Menschen, die begeistert sind, in der Nähe der Innenstadt zu wohnen“, antwortet Clasen.
Einfamilienhäuser an der Ansembourgallee
Weitere Eigentumswohnungen werden wohl in zwei Neubauten entstehen. Die plant die Wobau einerseits auf der Fläche zwischen der ehemaligen Musikschule und der Polizei hinzusetzen und andererseits an der Ecke Wilhelmstraße/Am Stadtgarten. Das Haus Nummer 18 will man abreißen. Eine andere Marschrichtung verfolgt die Wobau hingegen für das Grundstück der Stadthalle, die ja nach längerem Hin und Her nun doch abgerissen werden darf. Dort wird es wohl klassischen Mietwohnungsbau geben. An dem Grundstück der ehemaligen kath. Grundschule an der Ansembourgallee ist die Wohnungsbaugesellschaft bekanntlich ebenfalls dran: Hier werden insgesamt fünf freistehende Einfamilienhäuser errichtet.
Erstmal die Abrissmaßnahmen koordinieren
Ein fixer Zeitplan existiert für die Wobau-Vorhaben im David-Peters-Quartier und auf dem Stadthallen-Grundstück noch nicht. „Wir wollen erst die Abrissmaßnahmen koordinieren und parallel die Planung mit der Stadt abstimmen“, erklärt André Clasen. Die grobe Richtung sehe aber vor, 2017 mit den Plan-Vorbereitungen zu beginnen und in 2018 dann mit der Umsetzung zu starten.
Vermarktungsversuch blieb ergebnislos
Im Stadtplanungsamt freut man sich über die Entwicklung und die Projekte der Wobau. Schließlich hatte zuvor die Wirtschaftsförderung das Quartier über Jahre in der Vermarktung, ohne dass ein Ergebnis erzielt und/oder ein Investor gefunden wurde. Nun würden die wesentlichen Planungskonzepte aufgegriffen, die ursprünglichen Ansätze tatsächlich weiterverfolgt und umgesetzt, sagte Stadtplaner Tim Edler auf WAZ-Anfrage.