Velbert. Der üppige Jackpot von 23 Millionen Euro lockt viele Velberter in die Lottoläden - auf der Jagd nach dem ganz großen Gewinn.

Der Traum vom ewigen Wohlstand und einem Leben im Champagner-Bad besteht aus sechs Richtigen und einer Superzahl. Wer sie erwischt, der hat sprichwörtlich das große Los gezogen: Auf gestandene 23 Millionen Euro ist der Lotto-Jackpot am Wochenende geklettert, weil es der großen Spieler-Gemeinde bereits zum zehnten Mal in Folge nicht gelang, die korrekten Gewinnzahlen anzukreuzen.

Entsprechend groß ist das Lotto-Fieber. Alles schielt jetzt auf die Ziehung am kommenden Mittwoch, bei der erneut ein sagenhafter Glückspilz ermittelt werden soll. Vielleicht kommt der sogar aus Velbert? „Der Andrang an unserem Lottoschalter ist in jedem Fall groß”, berichtet Karl-Heinz Fuchs, der seit rund 17 Jahren einen Lottoladen an der Poststraße betreibt.

Eine Stange Geld

Zwar ist der Jackpot heuer noch nicht allzu gewaltig wie jener vor knapp zwei Jahren (damals waren über 40 Millionen im Pott), aber dennoch: „Ich wüsste schon, was ich mit dem vielen Geld anstellen würde”, lächelt Wilfried Dinges, der regelmäßig Lotto spielt. Seinen fünf Enkeln würde er wohl einen Teil abgeben. „Und plötzlich hat man dann ja auch jede Menge neuer Freunde.” Doch so richtig viel Geld abgeräumt, das gibt Wilfried Dinges gerne zu, hat er beim Lottospielen bislang noch nicht. „Mein Vater hat beim Fußball-Toto mal 9000 Mark gewonnen. Das war damals eine Stange Geld.”

Dabei gilt: Lottospielen ist Gewohnheitssache. Zwar lassen sich die Zahlen, mit denen man sein Glück versuchen will, längst auch bequem vom Computer ankreuzen – doch viele Spieler wählen lieber weiterhin den altmodischen Weg: im Angesicht des Kugelschreibers und des Tippscheins. „Es gibt welche, die seit 20 Jahren dieselben Zahlen spielen”, berichtet Karl-Heinz Fuchs. „Manche haben sie schon von ihrer Oma geerbt.”

Viele Spontan-Spieler

In seinem Lottoladen an der Friedrichstraße unterscheidet Hans-Joachim Rösgen zwei Arten von Lotto-Jüngern: die Stammkunden und die Spontan-Spieler. „Wer nur selten Lotto spielt, ist meistens umso enttäuschter, wenn er nichts gewinnt”, erzählt er schmunzelnd. Geburtstage in sämtlichen Kombinationen würden besonders gern gespielt – und von Fall zu Fall klappt es auch mit dem großen Gewinn: „Das kommt durchaus mal vor”, meint Rösgen. „Wie hoch die Summe ausfällt, bekomme ich ab 5000 Euro nicht mehr mitgeteilt. Das ist Geheimsache.”

Sechs Richtige

Doch falls die sechs Richtigen wirklich auf dem Tippschein leuchten: Was stellt man mit 23 Millionen Euro am cleversten an? „Das kommt wohl ganz auf den jeweiligen Typ an”, meint Jochen Schäfer, Sprecher der Sparkasse. „Wir würden mit dem Glücklichen gern ein Gespräch führen, um zu schauen, wo seine langfristigen Wünsche liegen.” Über einen guten Vermögensmix aus Fonds und Immobilien sei dann en detail zu sprechen.

23 Millionen Euro? „Kein Problem!” strahlt Paul Bents, der eigentlich nie Lotto spielt. Außer, der Jackpot lohnt sich. „Wenn's klappt, dann können Sie mich am Donnerstag erneut interviewen”, lacht er.