Beruf oder Berufung: Günter Seekatz hat das Malen zu seinem Lebenserwerb gemacht. Heute feiert der Kunstmaler seinen 80. Geburtstag. Und er denkt gar nicht daran, den Pinsel aus der Hans zu legen
Im ganzen Haus riecht es nach Farbe. "Ich riech' das schon gar nicht mehr", sagt Günter Seekatz, der am heutigen Mittwoch 80 Jahre alt wird. Dass es nach Farbe riecht, hat einen Grund: Günter Seekatz, der aus Langenberg stammt, hat aus seinem Hobby, dem Malen, seinen Beruf gemacht. Und: Trotz seiner 80 hat er den Pinsel noch nicht aus der Hand gelegt.
Ob es bei Günter Seekatz nun Beruf oder Berufung ist, darüber kann man sich streiten. Er war Graveur, hat 22 Jahre lang bei den einstigen Bonumwerken gearbeitet. Aber gerne gemalt hat er schon als er noch kleiner Junge war. Direkte familiäre Malergene kann Günter Seekatz so nicht benennen. Da habe es mal den Onkel Leo Riepenhoff aus Düsseldorf gegeben. Maler im Sinne von Anstreicher habe es allerdings gegeben. Ein Bruder seines Vaters habe ihm immer alle Farbenreste überlassen. Damals, und zwar vor der Währungsreform, 1948, habe es doch nichts gegeben. Stichwort Materialien: Die meisten Bilder sind auf Leinwand gemalt. Es gibt auch Hartfaserplatten, die mit Leinwand überzogen sind. Früher habe man auch schon mal auf Sperrholz gemalt. Doch das trockne aus, was sich aufs gemalte Bild negativ auswirke. Die Borstenpinsel seien zumeist aus Rinderhaaren. Für ganz feine Striche seien die teuren Rotmarderpinsel am besten geeignet.
Die Vorbilder von Günter Seekatz, der sich auf seiner Visitenkarte als Kunstmaler bezeichnet, sind die französischen Impressionisten wie Renoir, Degas und Claude Monet. Nur: Leisten kann er sich die im Original nicht. "40 Millionen! Wo soll ich die her haben?"
Sieht man sich mal um im Malraum von Günter Seekatz weiß man eines sofort: Sein künstlerisches Schaffen ist noch lange nicht beendet. Er hat noch etliche Bilder in Arbeit. In Langenberg kann man seine Bilder hauptsächlich in der Galerie LaRose (Mühlenstraße 4) bewundern. Zur Seidenmalerin und Galeristin Roswitha Lappe hat er seit Jahren einen guten Kontakt.
"Ich kann nur kritisieren!", gesteht Hannelore Seekatz, seit 58 Jahren Günters Ehefrau. Gefeiert wird der runde Geburtstag natürlich im Familienkreis, wozu auch Enkel gehören und mit der Malgruppe, gut 16 Leute, die schon seit Jahrzehnten zu Günter Seekatz Freundeskreis gehört.