In neuem Haus von "Wendepunkt" können psychisch kranke Mütter genesen, ohne auf die Nähe ihrer Kinder verzichten zu müssen
Es kann und soll ein Hort der Geborgenheit für Kinder werden. Für manche Mutter aber ist es schon jetzt der letzte Rettungsanker: "Wendepünktchen", das neue Haus des Langenberger Vereins Wendepunkt. Im Februar wurde das Haus Am Hahn 2 bezogen - jetzt waren Freunde und Nachbarn zu einem Tag der offenen Tür eingeladen. Sie kamen in Scharen - und sie waren begeistert.
Seit über 20 Jahren kümmert sich "Wendepunkt" in Langenberg um psychisch kranke Menschen. Bietet ihnen Rehabilitation, Therapie, Lebenshilfe, gibt ihnen oft erst einmal neuen Halt im schiefgeratenen Dasein. Vor der Wahl zu stehen, sich entweder für die eigene Gesundung oder ein gemeinsames Leben mit ihren Kindern entscheiden zu müssen - dieses seelische Deaster will "Wendepünktchen" Müttern künftig ersparen.
"Wir haben festgestellt, dass es keinen Sinn macht, die Kinder mit in unseren anderen Wohngruppen unterzubringen", erläutert Michael Offermann. Und so erarbeitete der Bereichsleiter Verwaltung und Jugendarbeit beim "Wenepunkt" ein Konzept, das künftig die Unterbringung von Müttern mit ihren Kindern in einem eigenen Haus vorsieht. Dieses "Wendepünktchen" fand man schließlich im Haus Am Hahn 2 der evangelsichen Kirchengemeinde.
Drei Apartements, bestehend aus einem Zimmer für die Mutter und einem Kinderzimmer, stehen dort ab sofort für die Unterbringung psychisch erkrankter Mütter und ihrer Kinder zur Verfügung. Zwei sind bereits belegt, das dritte soll in Kürze bezogen werden. Während die Mütter täglich die Reha-, Sport, Arbets- und Therapieangebote des Vereins wahrnehmen, werden die Kinder betreut. Dass sie gegebenenfalls auch die Schule oder den Kindergarten besuchen können, habe man schon mit den umliegenden Einrichtungen abgesprochen, erläutert Offermann.
Dass fürs "Wendepünktchen" ein Riesenbedarf besteht - daran gibt's für Michael Offermann keinen Zweifel. "Wir haben bereits jetzt eine Warteliste", berichtet er.