Moritz Buhl und Rick Wieland wagen sich trotz dunkler Wolken ins Außenbecken.Das Hallenbad öffnet samt neuem Ein-Meter-Brett die Pforten, Roswitha Jansen hat alles im Blick

SCHWERPUNKT NIZZABAD Einsam und verlassen toben zwei Jungs in den Fluten des Langenberger Nizzabads. Mit dabei haben Rick Wieland und Moritz Buhl einen platten Fußball, der sich für das Spiel im Wasser bestens eignet. "Wirf mal fester! Oder hast Du nichts in den Armen?", fragt Rick seinen besten Freund. Nur Roswitha Jansen, die im Freibad als Schwimmmeisterin angestellt ist, wirft zwischendurch einen Blick ins Becken. "Ich glaube, die beiden Jungs waren schon in der vergangenen Woche hier, als auch nicht gerade die Sonne vom Himmel schien", sagt die 17-Jährige und lacht.

Vor allem die Wellenanlage hat es Rick und Moritz angetan. Sieben Minuten lang wird das große Außenbecken zum Wellenparadies. Zweimal pro Stunde arbeitet die Wellenpumpe auf Hochtouren. Die beiden Zwölfjährigen wagen sich während des starken Wellengangs bis zur Abgrenzung des Schwimmerbereiches, zögern dann einen Moment, gehen aber keinen Zentimeter weiter. "Wir können zwar schwimmen, aber nicht so gut, dass wir uns schon in den Schwimmerbereich trauen", sagt Rick.

Die "Exklusiv-Rechte" am Freibad für einen Morgen finden beide "super cool." Während Moritz Vater seine Jack-Russell-Hündin in den Langenberger Wäldern ausführt, bevorzugen die Essener Kids die Badeanstalt. "15 Minuten ins Wasser, 15 Minuten aufwärmen" lautet die Devise.

Zwar gibt es auch in der Nachbarstadt zahlreiche Bäder unter freiem Himmel, diese seien aber zumeist völlig überfüllt und längst nicht so schön. Was den beiden leidenschaftlichen BMX-Fahrern im Langenberger Freibad allerdings fehlt, ist ein Sprungturm. Rick sprang in Essen schon einmal vom Drei-Meter-Brett. Siebeneinhalb Meter waren dem Zwölfjährigen dann aber doch zu hoch, sodass er vorsichtshalber den Rückwärtsgang einlegte.

Kollege Moritz schätzt zwar den "Einer" sehr, höhere Sprungbretter vermeidet er aber lieber von vorneherein. "Ich habe ein wenig Höhenangst. Daher reicht mir der Sprung aus einem Meter", gesteht der Zwölfjährige. Gemeinsam mit seinem Vater kam Moritz schon häufiger wegen des Nizzabades nach Langenberg. Klar, denn vor einem gewaltigen Sprungturm muss er in der Senderstadt bekanntlich keine Angst haben.