Jugendzentren punkten mit gutem Programm. Die jungen Besucher dürfen über die Inhalte mitentscheiden. Manche kommen viermal pro Woche.

Das soll ein Jugendzentrum sein? – Sieht eher aus wie eine etwas heruntergekommene Kneipe! Durchaus denkt man beim Blick auf das Jugendzentrum Höferstraße mehr an eine altbürgerliche Schenke, als an einen Treffpunkt für Velberter Kinder. Tatsächlich handelt es sich beim Jugendcafé Velbert-Mitte auch nur um eine Übergangslösung. Seit Januar 2015 wird das ehemalige Jugendzentrum, die Villa Berninghaus, umgebaut. Das Café auf der gegenüberliegenden Straßenseite dient bis zur Beendigung der Bauarbeiten nur als Übergangsquartier.

Das Jugendzentrum Höferstraße ist neben dem Kinder- und Jugendzentrum Neviges (Lessingstr. 12) und Langenberg (Hauptstr. 94) das dritte Jugendzentrum in Velbert, das von der Stadt geführt wird. Kinder und Jugendliche können sich bis zum 21. Lebensjahr kostenlos in dem Jugendtreff amüsieren. Das Programm des Clubs umfasst Abwechslung von Montag bis Freitag. In dieser Zeit finden „Kinder- und Jugendcafés“ statt.

In dieser Periode steht es den Teenagern offen, miteinander zu spielen, Musik zu hören, zu basteln, oder sich zu unterhalten. Die Mitarbeiter der Jugendbar stehen den Kindern während der Öffnungszeit für all ihre Fragen und Wünsche zur Verfügung.

„Wir sind hier, um die Kinder zu bespaßen“, lächelt Stefan Reinicke, Mitarbeiter des Jugendzentrums Höferstraße. Während im vorderen Teil Getränke an die Kinder ausgegeben und Spiele wie „FuBi“ (eine Mischung aus Tischfußball und Billard) gespielt werden, basteln andere Kinder wie die kleine Denise bereits an Weihnachtsdekoration.

Basteln und Tischtennis spielen

Neben dem Bastelraum befindet sich zudem ein Tischtennisraum, der Platz für zahlreiche Jugendliche bietet. „Wir machen auch Turniere“, merkt die zehnjährige Sarah an, „Ich bin auch mal zweiter geworden!“

Sarah kommt meistens bis zu viermal in der Woche in das Jugendzentrum, wenn sie keine Hausaufgaben machen muss. Jedes Kind scheint sich über einen Aufenthalt im Jugendcafé zu freuen.

Laut Stefan Reinicke liegt das vor allem daran, dass die Kinder spontan während der Öffnungszeiten erscheinen dürfen. Zudem haben die Jungen und Mädchen hier die Chance, das Programm des Jugendzentrums nach ihren Wünschen zu gestalten.

Dass die Teenager im Jugendzentrum viel mitzureden haben, zeigt sich auch an dem Entwurf des zukünftigen Veranstaltungshaus „Villa B“. „Wir haben die Kinder in die Planung mit einbezogen“, kommentiert Reinicke. Auf die Frage, was die Kinder entschieden haben, nannte der Mitarbeiter Spielgeräte, Farben, sogar Möbel durften die Jugendlichen aussuchen. „Nur die Achterbahn, die sich einige wünschten, konnten wir nicht realisieren“, scherzt Reinicke.

Villa Berninghaus soll Zentrum für alle Velberter werden

Bald ist es so weit. Im ersten Quartal des neuen Jahres soll das ehemalige Jugendzentrum „Villa Berninghaus“ an der Höferstraße nach zweijährigem Umbau wiedereröffnet werden.

Doch wird das Haus nicht nur Kindern und Jugendlichen als Treffpunkt dienen, sondern allen Bürgern der Stadt Velbert als Veranstaltungshaus zur Verfügung stehen. Zwar deckt die Villa hauptsächlich die Jugendarbeit ab, doch sollen auch Bürger, Vereine und Verbände die Chance haben, das Haus für Veranstaltungen zu nutzen. Dazu zählen unter anderem Geburtstage, Vereinsfeste und Verbandstagungen. Der enorme Umbau der Villa kostet ca. zwei Millionen Euro, 80 Prozent dieser Summe fördern der Bund und die Länder.

Vorgesehen sind unter anderem neue Küchen und Sanitärräume, ein Proberaum für Bands, ein Multimediaraum, auch zum „Kino“-Gucken. Zudem wird die Garage zum Materiallager umfunktioniert, aus dem man Utensilien ausleihen kann. Die Gruppenräume im Oberstübchen bekommen abschließbare Schränke, damit dort etwa Vereine ihre Sachen aufbewahren können.

Um das Haus auch älteren Menschen gerecht zu machen, wurde ein Fahrstuhl installiert, welcher alle Geschosse miteinander verbindet.