Langenberg. . Tim Kamrad (19) studiert Wirtschaftswissenschaften, Musik ist seine große Leidenschaft. Jetzt hat er seine erste Single herausgebracht.

Tim Kamrad ist 19 Jahre alt und lebt seinen persönlichen Traum. Anfang Oktober veröffentlichte der Sänger und Songwriter aus Langenberg seine erste eigene Single „Changes“. Anfang des kommenden Jahres folgt das gleichnamige Album. Im Interview mit WAZ-Mitarbeiter Rouven Chlebna spricht er über den steinigen Weg zum Erfolg, das Gefühl, seinen Song bei iTunes runterzuladen und seine Zukunftspläne.

Gerade hat die neue Staffel der Castingshow „The Voice“ angefangen. Wäre das was für dich? Und zu welchem Juror würdest du gehen?

Tim Kamrad: Ich gucke das wirklich gerne, aber für mich wäre das nichts. Ich möchte selbst bestimmen, was ich mache und nicht an Verträge gebunden sein. Wenn, würde ich aber die Fantastischen Vier nehmen, die kommen cool rüber.

Du stehst am Anfang deiner Karriere. Ist das Musik-Business so hart, wie sein Ruf? Worauf kommt es an?

Es ist sehr schwierig, sich zu etablieren. Da sind viele Leute, die dir sagen wollen, was du zu tun hast. Es heißt dann: ‘Mach mal das und zieh dich so an und deine Freundin zeigst du im Internet auch nicht.’ Ich musste lernen, wie man damit umgeht. Sich selbst treu zu bleiben, ist für mich sehr wichtig. Ich möchte kein One-Hit-Wonder sein, sondern nachhaltig etwas aufbauen.

Wie hat deine Freundin reagiert?

(lacht) Wir haben darüber gesprochen, aber ich verstecke meine Freundin mit Sicherheit nicht und spiele auch nicht den Single.

Schon mal über einen Künstlernamen nachgedacht?

Das kommt für mich nicht in Frage. Es ist eh schwierig, etwas zu finden, was zu einem passt. Ich mache Musik, die ehrlich ist. Da möchte ich mich nicht hinter irgendeinem Pseudonym verstecken.

Du studierst in Dortmund Wirtschaftswissenschaften. Machst du das, um deine Eltern zu beruhigen?

Ja, ein bisschen schon. Aber eigentlich bin ich schon zu 100 Prozent bei der Musik. Wobei man als Künstler gerade am Anfang auch das wirtschaftliche Denken braucht, weil man sich selbst vermarkten und finanzieren muss. Ich habe aber nicht vor, später mal irgendwo im Büro zu sitzen, sondern will Musik machen.

Wann würdest du dein Studium aufgeben?

Ich würde gerne meinen Bachelor machen. Wenn ich aber einen Deal mit einem großen Label bekommen würde, dann würde ich die Chance auch ergreifen. Mir ist aber bewusst, dass die Musik-Branche sehr schnellebig und mit Risiko verbunden ist.

Stichwort Social Media. Wo bist du überall unterwegs?

Ich habe Facebook, einen Youtube-Kanal und bin bei Instagram. Snapchat soll dazu kommen. Generell bin ich sehr aktiv in den Netzwerken. Es ist heutzutage extrem wichtig, weil die Produzenten fast ausschließlich darauf achten, wie viele Abonnenten man hat. Frei nach dem Motto: ‘Egal was der für Musik macht, wenn der 300 000 Abonnenten hat, dann können wir den verkaufen.’ Es ist also Fluch und Segen zugleich. Es gibt viele Musiker, die super gut sind, aber eben nicht die Klickzahlen im Internet haben.

Wie ist das Gefühl, wenn man seinen Song bei iTunes runterlädt?

Mega. Also wenn man sich im Radio hört, ist das schon cool. Aber wenn man sich seinen eigenen Song runterlädt, dann merkt man, dass es losgeht. Aber man hat andererseits auch Angst, dass es in die Hose geht. Jetzt möchte ich zumindest in der Branche ankommen.