Langenberg. . Zweimal im Jahr prüft der SV OG Langenberg Halter und Hund in drei Kategorien. Fällt das Zweiergespann durch, ist nicht selten das Herrchen Schuld.
- In drei Kategorien prüft der SV OG Langenberg Hund und Halter
- Elf Hunde treten in diesem Jahr zur Herbstprüfung an
- Zum ersten Mal stellen sich gleich vier Hunde den Aufgaben
Schon früh am Sonntagvormittag tummeln sich zahlreiche Hundeführer auf dem Platz des Vereins für Deutsche Schäferhunde in der „Brulöh“, sitzen gemütlich auf der Terrasse vor dem Vereinshaus, trinken Kaffee und plaudern. Von den elf Hunden, die bei der Herbstprüfung antreten, ist allerdings noch nichts zu sehen, nur ab und an hallt ein entferntes Bellen über den Platz.
Kein Wunder, wie Vereinsmitglied Uwe Eggert erklärt: „Einige Hunde absolvieren schon ihre erste Prüfung, die Fährte“, Eggert zeigt in Richtung Wald, „und die restlichen Hunde entspannen sich noch.“ Entspannt geben sich auch die Hundeführer, die ihre Vierbeiner, zumeist Schäferhunde, an diesem Tag in die Prüfung begleiten. Denn wenn es in Langenberg zweimal im Jahr, im Frühling und im Herbst, ernst wird auf dem Platz, liegt bereits ein monatelanges Training hinter Hund und Halter.
„Die Hundeführer können hier im Verein üben, aber auch zuhause“, so Eggert, außerdem werde vor der Prüfung abgewägt, ob Mensch und Tier schon bereit sind, auf dem 65 Meter langen Platz anzutreten.
100 Punkte sind möglich
Denn für die Ausbildungskennzeichen „IPO 1“ bis „IPO 3“, die im Hundesport vergeben werden, muss sich das Zweiergespann vor einem Prüfungsrichter in gleich drei Kategorien von seiner besten Seite zeigen: Die Fähigkeiten in den Bereichen Fährte, Unterordnung und Schutzdienst werden dabei unter Beweis gestellt.
Und das fordert zuweilen vor allem den Hundeführer. „Wenn der Hundeführer einen falschen Kommentar gibt oder falsch steht, dann gibt das auch Punkteabzug“, sagt Eggert. Insgesamt können 100 Punkte ergattert werden, bei einem Ergebnis unter 70 fallen beide durch. Vier Hunde stellen sich am Sonntag sogar ihrer ersten Prüfung, der Begleithundprüfung, bei der nur die beiden letzten Kategorien abgenommen werden. Deswegen wartet der zweijährige Schäferhund Campino mittags noch geduldig im Auto auf seinen Auftritt.
„Klar bin ich ein bisschen nervös“, erzählt seine Halterin Heike Rath, „aber das ist normal, wenn man mit einem neuen Hund die erste Prüfung macht.“ Amigo hat die erste Kategorie derweil bereits mit Bravour gemeistert: „Mit 94 Punkten hatten wir heute eine der besten Fährten“, erzählt Halterin Ulrike Kreutzenbeck stolz. Seit fast 20 Jahren ist sie im Hundesport aktiv, Amigo legte bereits mehr als 20 Prüfungen ab, ist augenscheinlich ein echter Profi: „Es kann trotzdem immer was schiefgehen“, erklärt Kreutzenbeck, dann sei man zwar im ersten Moment enttäuscht, böse auf das Tier hingegen nie.
„Dann habe ich einen Fehler in der Vorbereitung gemacht“, der Hund richte sich schließlich daran, was er gelernt habe. „Aber es macht ja auch einfach so viel Spaß“, sagt sie und streichelt Amigo über den Kopf, denn im Verein fühlen sich Frauchen und Hund einfach pudelwohl.