Heiligenhaus. . Die beiden Schulsozialarbeiterinnen Stephanie Dellit und Jasmin Reimann sammelten Hefte und Stifte für Kinder aus bedürftigen Familien
- In einigen Familien ist das Geld so knapp, dass für Hefte und Stifte kaum etwas übrig ist
- Zwei Heiligenhauser Schulsozialarbeiterinnen baten deshalb örtliche Unternehmen um Spenden
- Der Erfolg war so groß, dass sie ihre Aktion wiederholen wollen, auch Ranzen sind gefragt
Zeichenblock und Farbkasten, Hausaufgabenheft und Federmäppchen: Der Start ins neue Schuljahr geht ins Geld – erst Recht, wenn mehrere Kinder zu versorgen sind. Manche Familie ist mit diesen Ausgaben überfordert. Diese Erfahrung machten die beiden Heiligenhauser Sozialarbeiterinnen an den Grundschulen, Stephanie Dellit und Jasmin Reimann. Sie starteten deshalb eine Spendenaktion, um Abhilfe zu schaffen.
Gegen Ende des vergangenen Schuljahres gingen die beiden Sozialarbeiterinnen Klinken putzen in den Heiligenhauser Geschäften. „Die hiesigen Händler waren sehr aufgeschlossen und bereit, finanzschwachen Familien zu helfen“, berichtet Jasmin Reimann. Von Heft über Farbkasten bis hin zu Mäppchen und Brotdose stifteten die Händler vom Kleinen Spielzeugladen, Kodi, Rewe Wacket, Witte und Wooozy.
Große Anbieter lehnten ab
Große Tornisteranbieter oder Discounter hingegen lehnten die Spende ab. Die Sozialarbeiterinnen freuten sich auch über die Gaben der holländischen Firma Hema und des Stifte-Herstellers Faber-Castell. Zum Start des neuen Schuljahres konnten bereits die ersten gespendeten Artikel an Grundschulen verteilt werden. Selbst Schüler weiterführender Einrichtungen konnten noch profitieren.
Der Beigeordnete und Jugenddezernent Michael Beck freut sich über die Spendenaktion: „Es ist schön zu sehen, wie groß die Bereitschaft in Heiligenhaus ist, bedürftigen Familien zu helfen und so mit Blick auf die Fülle des gespendeten Materials nicht nur die Grundschüler, sondern auch Schüler der weiterführenden Schulen unbürokratisch unterstützen zu können.“
Die Aktion geht weiter
Stephanie Dellit und Jasmin Reimann wollen mit ihrer Sammelaktion für ein Stück Chancengleichheit an den Grundschulen sorgen. Für viele Familien seien bereits ein paar Euro für Hefte nicht aufzubringen, vor allem, wenn mehrere Kinder ausgestattet werden müssen. Es gibt für bedürftige Familien eine Unterstützung von rund 70 Euro pro Kind zum Schuljahresstart im Sommer. „Doch damit bekommt man keinen Tornister und die Erstausstattung für Erstklässler kostet allein rund 80 Euro“, sagt Dellit. Und selbst die Kopierkosten machen an vielen Schulen zehn Euro pro Schuljahr aus.
Wegen des guten Erfolges wollen die beiden Sozialarbeiterinnen ihre Aktion wiederholen. Sie hoffen, dass dann auch Tornister und klassische Federmäppchen bei den gespendeten Dingen sind. „Es können auch gebrauchte Sachen abgegeben werden“, sagt Jasmin Reimann. Wer Kontakt mit den beiden aufnehmen möchte, kann das tun:
Büro für Bildung und Teilhabe im Stadtteilbüro Oberilp; Hunsrückstraße 35; 02056/922 491 sowie unter 64 83 im Club, Hülsbecker Straße 16 in Heiligenhaus.
Hier können sich auch Familien melden, die noch Unterstützung benötigen, sei es für Klassenfahrten oder für Anschaffungen.