Heiligenhaus. . Im Museum Abtsküche gibt es in diesem Jahr nicht nur Selbstgemachtes aus der Region sondern auch frisch gebrautes Bier aus dem Erzgebirge.
- Zum Publikumsmagenten entwickelte sich am langen Wochenende der Markt im Museum Abtsküche
- Vor allem ein Bierbrauer aus der Partnerstadt Zwönitz fand großen Anklang bei den Marktbesuchern
- Aber es auch die heimischen Angebote wie der Honig aus der Hofermühle fanden viele Abnehmer
Mit einem Bierglas in der einen und einer Waffel in der anderen Hand schoben sich die Gäste im Museum in der Abtsküche am Sonntag in die kleinen Schulbänke, plauderten. Und nicht nur diese zwei Köstlichkeiten lockten die Besucher in die Abtsküche: Denn zum alljährlichen Herbstmarkt gab es wieder allerlei landwirtschaftliche Produkte vom Käse über den Honig bis hin zum Likör oder geräuchertem Fisch, mit den eigenen Händen und liebevoll hergestellt.
Ein besonderes Schmankerl lauerte diesmal hinter der Theke. Passend zum 500. Jubiläum des Reinheitsgebotes gibt es nämlich nicht nur eine Sonderausstellung im Museum sondern auch außergewöhnliches Bier aus der Partnerstadt. „Zwei Rauchbier bitte“, tönt es so am Sonntagmittag im Minutentakt über den Tresen. Dominik Naumann schnappt sich zwei Gläser, schmeißt den Zapfhahn an und lässt die dunkelbraune Flüssigkeit langsam in die Gläser laufen. „Zu früh ist es nicht für Bier“, lacht der Braumeister aus Zwönitz, „mittags ist doch genau die richtige Zeit.“
Naumann ist eigens für den Herbstmarkt angereist, um sein selbst gebrautes Bier im Museum anzubieten. 250 Liter hat der Zwönitzer im Gepäck, „aber ich hab schon gehört, dass wird nur knapp bis morgen Abend reichen“, der Zapfhahn stehe bereits jetzt nicht mehr still. Ein klassisches Pils und das mehrfach ausgezeichnete Rauchbier schenkt der studierte Brauereimeister aus. Letzteres schmeckt, wie der Name es vermuten lässt rauchig, außergewöhnlich, eben ganz besonders.
In zweiter Generation
In Zwönitz betreibt Naumann eine kleine Brauerei nebst Gasthof in zweiter Generation: „Ich habe den tollsten Beruf der Welt“, sagt der Bier-Kenner, „in einer kleinen Brauerei ist das einfach toll, alles ausprobieren zu können.“
Mit mindestens genauso viel Freude testeten sich die Besucher durch die kreative und handgemachte Produktpalette. „Honig aus der Hofermühle“, erklärt Imker Roland Roderer, der selbst gemachten, heimischen Honig anbietet. Direkt nebenan preist Bauer Bernd Verhoeven vom Rouenhof bei Kevelaer seine Wurst- und Käsespezialitäten an: 34 Käsesorten hat der Bauer auf dem Tisch aufgebaut. Margret Drunagel nebenan zaubert aus Obst und Gemüse kreative Köstlichkeiten, ob Aprikosen-Tomaten-Marmelade oder Himbeer-Chili-Likör, und „alles kommt aus meinem Garten.“
Volles Haus also und das bei miesem Herbstwetter. „Hätte ich nicht gedacht, dass hier so viel los ist“, freut sich Kustos Reinhard Schneider. „In den ersten zwei Stunden hab ich heute schon 400 Besucher gezählt.“ Am Montag könne der Gästestrom zunehmen: „Wenn dann die Sonne rauskommt, dann wird es nochmal richtig voll“