. TBV-Mitarbeiter klauben jährlich mehr als 400 Tonnen auf. Allein die Reinigung der Container-Standplätze kostet 220 000 Euro. Viele Bürger melden Missstände.

  • Mitarbeiter der TBV klauben im Jahr mehr 400 Tonnen Müll auf
  • Reinigung der 80 Container-Standplätze kostet 220 000 Euro
  • Bei privaten Grundstücken muss erst der Kommunale Ordnungsdienst ran

Sage und schreibe rund 400 Tonnen Unrat – und das Jahr für Jahr – klauben im Schnitt die Mitarbeiter der Technischen Betriebe Velbert (TBV) an den Container-Standorten für Glas und Altpapier auf. Insgesamt 80 solcher Plätze gibt es im Velberter Stadtgebiet. Und sie sind Bernhard Wieneck zufolge eindeutig der Schwerpunkt im Bereich der wilden Kippen. Denn dort werde leider ganz viel Müll abgeladen.

Nach Auskunft des TBV-Geschäftsbereichsleiters (Verkehr/Entwässerung/Abfall) kostet das Reinigen der Stellplätze pro Jahr 220 000 Euro. Diese Kosten flössen überwiegend in die Kalkulation der Restmüllgebühren ein. Somit zahlen also dafür alle Bürger mit.

„Wilde Kippen sind eigentlich seit Jahrzehnten ein Dauerproblem, wo wir ständig hinterher sind“, sagt Wieneck. „Einige Mitbürger werfen ihren Dreck einfach in Parks, in kleinere Grünanlagen, an Waldränder oder auf unbebaute Grundstücke.“ Gleiches gelte für Verkehrsflächen wie Straßenränder sowie für Spielplätze. Was man dort finde? „Im Grunde alles, was man sich vorstellen kann“, berichtet der TBV-Mann. Zur Palette gehörten Autoreifen, Töpfe mit Farb- und Lack-Resten, Haushaltsgeräte, Steine, Steinreste und jegliche Art von Bauabfällen wie WC- und Waschbecken. Erwischt würden solche Leute nur selten. „Die machen das ja meistens nachts oder an Wochenenden, wenn’s keiner sieht.“ Lokale Schwerpunkte hätten die TBV nicht ausgemacht, allerdings gebe es in Industriegebieten und Kernbereichen mehr solcher Straftaten als andernorts.

Privatgrundstücke sind tabu

Da vor Jahren das Förderprogramm für die Arbeitsplätze der so genannten Picker-Kolonnen mit Ein-Euro-Jobbern ausgelaufen und dieser Verlust personell nicht ausgeglichen worden ist, haben die TBV intern „die Einsätze optimiert“ und eine „flexible Einsatztruppe formiert“ mit drei bis vier Mitarbeitern in wechselnder Besetzung. „Damit haben wir gute Erfahrungen gemacht und kriegen wilde Kippen auch in Griff.“

Solche illegalen Ablagerungen und Verschmutzungen – im Jahr kommen gut sechs Tonnen Müll zusammen, der Aufwand wird aber nicht separat erhoben – werden zumeist von Bürgern gemeldet. Oft direkt über die TBV-Hotline oder an die Disponenten Michael Jordan und Michael Gawlik. Die Straßenbegeher haben ebenfalls ein Auge drauf. „Der Bürger kann allerdings nicht erkennen, ob es ein städtisches Grundstück ist oder nicht“, fügt Wieneck hinzu. „Wir dürfen privaten Grund nicht betreten. Da müssen wir dann den Kommunalen Ordnungsdienst einschalten.“