Fast 20 Bildbände aus der Stadtgeschichte der vergangenen 50 Jahre finden sich in Stadtarchiv und -bibliothek. Sie zeigen, wie sich Velbert entwickelt hat.

  • Fast 20 Bildbände dokumentieren die Stadtgeschichte der letzten 50 Jahre
  • Wer einen Blick hinein werfen möchte, wird in Bücherei und Stadtarchiv fündig
  • Die WAZ hat eine Auswahl zusammengestellt

„Mit gemischten Gefühlen betrachteten die zahlreich alteingesessenen Einzelhändler das neue Kaufhaus Karstadt und sein vielfältiges Angebot“, schreibt Stadtarchivar Christoph Schotten in seinem gemeinsam mit Stefan Wunsch herausgegebenen Bildband „Velbert in den 1970er Jahren“.

Fast 20 Bildbände finden sich aus der Velberter Stadtgeschichte aus den vergangenen 50 Jahren in Stadtarchiv und Stadtbibliothek. Wir zeigen eine Auswahl.

Der Klassiker: „Schönes Velbert“

Der Klassiker der Velberter Bildbände ist das 1999 erschienene Buch „Schönes Velbert“. Mit vorwiegend aktuellen Bildern der 1990er-Jahre wird die Stadt und ihre Geschichte vorgestellt – von der ersten urkundlichen Erwähnung im Jahr 875 über die Fußgängerzone und ihre Geschichte bis hin zum Viadukt im Eulenbachtal. Für den Bahnstreckenbau sei die bergige Landschaft eine Herausforderung gewesen, heißt es beispielsweise. Langenberg und Neviges werden in eigenen Kapiteln vorgestellt.

Drei Mal Birth im Bild

Älteren Velbertern ist der Kotten noch ein Begriff, Jüngere können seine Bedeutung für den Ortsteil Birth in den drei „Birth“-Bänden nachlesen. Gerade in der Anfangszeit der WAZ Velbert Ende der 1960er Jahre wurden in Birth viele alte Höfe (Kotten) abgerissen, um Platz für Neues zu schaffen. Die Geschichte der Kotten mit Familiengeschichten sowie der abgerissenen Zeche Eisenberg hat Menne bewusst aufgearbeitet: „Mein Wunsch ist es, (...) zu verhindern, dass das alte Birth in Vergessenheit gerät“, schreibt er.

Tallandschaft zwischen zwei Bächen

Ähnlich wie der Klassiker „Schönes Velbert“ arbeitet auch der Bildband „Langenberg“ mit aktuellen Fotos, mit denen der Stadtteil dargestellt und von da aus auf die Geschichte verwiesen wird. In der Tallandschaft mit Deilbach und Hardenberger Bach konnten Schleifkotten und Färbereien gedeihen, heißt es. Ins Bild gesetzt sind auch das Haus der Vereinigten Gesellschaft – „eine der ältesten Herrengesellschaften Kontinentaleuropas“ –, Villen, Klinik und der bei Erscheinen 2002 gerade im Bau befindliche Tunnel.

Tönisheide im Wandel der Zeit

1982 hatte der Bürgerverein Tönisheide ein Buch über die Ortsteil-Geschichte verfasst – 1997 folgte das zweite. Der Verein zeigt, wie sich markante Orte in Tönisheide zum dem entwickelt haben, das sie heute sind. Ausführlich wird die Diskussion um die Zukunft des Kirchplatzes 1968 dargestellt. Der Plan, ein Gemeindezentrum zu bauen, scheiterte, der Platz wurde gepflastert und 1979 dort ein Gedenkstein aufgestellt. Auch die Entwicklung der Ortsmitte mit dem Bau der Sparkasse 1969 ist dabei, zudem das Vereinsleben.

Karstadt, Sprachlabor und Mode – die 1970er Jahre

Der Trubel rund um die Eröffnung des Karstadt-Kaufhauses an der Friedrichstraße ist einer der historischen Momente der 1970er Jahre, den Stadtarchivar Christoph Schotten anhand von Bildern wieder zum Leben erweckt. Auffällig: Auch wenn die Fußgängerzone noch nicht bis zum Kaufhaus geht, erinnert sie im unteren Teil schon deutlich an heute. Altbacken wirkt dagegen das Sprachlabor des Gymnasiums. Und im vollen Freibad lässt sich erkennen, dass sich die Bademode massiv weiterentwickelt hat.

Velbert in alten Ansichten – und heute

Die Idee ist im Grunde einfach – und doch so wirkungsvoll: In zwei Bänden hat Manfred Bolz Velberter Stadtansichten früher und heute im Bild gegenübergestellt. Da bedarf es nicht vieler Worte, um die Veränderung zu begreifen. Vollkommen anders wirkt die Friedrichstraße, wenn man sie 1950 und 2001 im Bild hat. Wie die Funktionen der Gebäude wechseln, zeigen die Ansichten des alten Hauptbahnhofes, der heute Restaurant ist. Völlig anders wirkt auch die Corbygasse mit der heutigen WAZ-Redaktion.

Die grüne Lunge der Stadt – der Herminghauspark

Wo sich heute im Sommer die Kinder auf dem Wasserspielplatz vergnügen, Erwachsene Mini-Golf spielen oder auf einem Rundweg ihre Sinne erleben können, wurde bereits 1887 der Grundstein für den Herminghauspark gelegt: Der Verschönerungsverein legte Wege und Plätze an, stellte Bänke auf. Wie sich das Leben im Park seitdem gewandelt hat, zeigen die historischen und aktuellen Bilder, mit der Friedhelm Kopshoff zum 100-jährigen Bestehen des Parks in denselben einlädt.

Villen in Langenberg

Auch andere Bildbände über Langenberg stellen die Bedeutung der Villen heraus. Julius von Felbert hat sich darauf spezialisiert. Er dokumentiert Forschungen des Arbeitskreises Alt-Langenberg über „ein Stück Langenbergs, an dem wir tagtäglich achtlos vorübergehen.“ Der Band zeigt 43 Villen von außen und innen mit kurzer Beschreibung zur Geschichte. Der Autor will „nachfolgenden Generationen den Erhalt und die sinnvolle Nutzung des einzigartigen Villenbestandes in Langenberg ans Herz legen.“