Langenberg. . Auf 155 Seiten erzählt ein neues Buch nicht nur etwas zu jedem Exponat der „Grundsteinkiste“. Es ist auch ein Rückblick auf 22 Jahre Kunsthaus-Verein Langenberg. Motto: „Am Anfang war ein Stein“.

Sein Titel ist ebenso schlicht wie die Idee genial, die an ihrem Anfang stand, „Die Grundsteinkiste“ heißt das Buch, das Norbert Bauer und Achim Peter zur gleichnamigen Ausstellung im Wandelgang des Bürgerhauses geschrieben haben. „Am Anfang war ein Stein“, lautet der Untertitel. Und beinahe wäre eine Kapitelüberschrift noch treffender gewesen: „Chronologie einer steinigen Reise“.

Ein Katalog sollte es sein – das 155 Seiten starke Werk, das Bauer (Redaktion) und Peter (Layout/Fotografie) in mehrmonatiger Arbeit vollendet haben. Ein Katalog, der dem Besucher die Orientierung in der Ausstellung mit ihren rund 400 Exponaten erleichtert. Der Gelegenheit bietet, die Ausstellung nach einem Besuch im Taschenformat mit nach Hause zu nehmen, sich die derb gezimmerten Holzkisten mit den von Künstler(innen)hand gestalteten drei Kalksandstein wieder und wieder anzuschauen. Oder – andersherum – sich vorzubereiten auf den Besuch der Ausstellung, sich zuvor schon auszusuchen, welche Stücke man sich vor allem anschauen möchte, die Möglichkeit zu haben, eine Vorauswahl zu treffen.

Vorsicht: Hoher Suchtfaktor!

Herausgekommen ist jedoch viel mehr. Und so übertreiben die Autoren auch nicht die Bohne, wenn sie ihren Lesern im zweiten Untertitel einen „Rückblick auf 22 Jahre Kunsthaus in LA“ versprechen. Die Geburt der Idee „Grundsteinkiste“, die große Resonanz in der Öffentlichkeit, die ungeheure Ei­gendynamik, die das Projekt entwickelte, die prominente Begleitung und Unterstützung, die der kleine, damals in Gründung befindliche Kunsthaus-Verein Langenberg erfuhr (sogar ein Empfehlungsschreiben des damaligen Landesvaters Johannes Rau findet sich darin) – all das kann der Leser nachempfinden, ja, noch einmal miterleben.

Auch was auf diese Idee folgte, die Tuchfühlungen I und II, bis hin zum AlldieKunst-Haus heute: Es bietet tatsächlich einen Abriss der 22-jährigen Kunsthaus-Historie. In einer Auflage von 1250 Exemplaren erschienen und für 20 Euro in der Buchhandlung Kape erhältlich, sei vor dem Aufschlagen des Buchs allerdings noch ein Warnhinweis erlaubt: „Vorsicht – hoher Suchtfaktor!“

Und zu guter Letzt sei auch noch mit einem Irrtum aufgeräumt: 22 Jahre wurde die Öffentlichkeit in einem wesentlichen Detail falsch informiert – nämlich über die Anzahl der Exponate. Die Installation im Bürgerhauses brachte es zutage. Bauer: „Wir haben jetzt mal nachgezählt: Es sind sogar 406 Grundsteinkisten – nicht 395. ..“