Velbert. . Nur wenige Kneipen, Gaststätten oder Restaurants zeigen die Spiele der Fußball-Bundesliga. Der Bezahlsender verlangt bis zu 1500 Euro im Monat.
- Am Freitag startet die Fußball-Bundesliga – auch im Bezahlfernsehen
- Bei Preisen von bis zu 1500 Euro im Monat haben viele Wirte ihr Abo gekündigt
- Nur wenige Kneipen zeigen die Partien aus dem deutschen Oberhaus
Wenn ab heute wieder der Ball in der Bundesliga rollt, dann ist die fußballfreie Zeit für eingefleischte Fans endlich vorbei. Wer die Spiele live im Fernsehen verfolgen will, muss sich aber „Sky“ anschaffen – denn der Bezahlsender hält die Übertragungsrechte. Als Alternative können Fußballfreunde die Partien in einer Gaststätte verfolgen. Das ist allerdings gar nicht so leicht in Velbert. Viele Wirte winken ab, die Fans gucken buchstäblich in die Röhre. Zu teuer, heißt es – Gastronomen müssen bis zu 1499 Euro monatlich für ein Abo berappen. Laut Branchenverband Dehoga werden die Preise in den kommenden Jahren auch weiter steigen.
So bringt es Verena Nettelbeck vom Sport-Restaurant „Karstens“ am Sportzentrum auf den Punkt: „Ein Abo würde uns über 1000 Euro im Monat kosten. Dafür müssten wir das Dreifache verkaufen“, meint die Geschäftsführerin. Fußball-Länderspiele, die im öffentlichen-rechtlichen Fernsehen übertragen würden, könnten Fußball-Begeisterte im „Karstens“ natürlich gucken. Doch: „Sky ist uns einfach zu teuer.“
Das „Karstens“ ist beileibe nicht die einzige Gaststätte in der Stadt, die Sky die rote Karte zeigt. Auch das „Ploews“ an der Friedrichstraße verzichtet aus Kostengründen auf Bundesliga-Live-Spiele. Die Bar „Alt Langenberg“, das „Jedermann“ am Zentralen Omnibusbahnhof oder das „Graf Hardenberg“ in Neviges winken ebenfalls ab, um nur einige zu nennen. So erklärt Elias Georgiou, Chef des „Graf Hardenberg“: „Als das Abo vor ein paar Jahren 200, 300 Euro im Monat gekostet hat, ging es noch. Aber 7000 bis 8000 Euro pro Jahr, das ist einfach nicht möglich.“
Auch der Besitzer des „Station“ im Alten Bürgerhaus, Schans Küran, hat Sky gekündigt. „Wir hatten vor ein paar Jahren ein Abo, dann wurde es aber zu teuer“, schildert er und ergänzt: „Das sind knallharte Preise für die Übertragungen, Sky lässt auch nicht mit sich verhandeln.“ Für seine Bar lohne sich ein Abo zudem nicht, weil Anhänger von bestimmten Mannschaften bereits Fanlokale hätten und dort die Spiele ihres Teams im TV verfolgen würden.
Besser wird es bei den Sky-Preisen übrigens nicht. Sie werden auch künftig nur in eine Richtung gehen – nämlich nach oben, wie Stephan Büttner, Geschäftsführer des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes (Dehoga), erläutert. „Sky hat sich gerade für teures Geld die Bundesliga-Übertragungsrechte für die kommenden Jahre gesichert. Das ist auch noch gar nicht eingepreist.“ Jeder Gastronom müsse nun kalkulieren, ob man sich ein Sky-Abo noch leisten könne. Und: „Der Markt muss es auch hergeben. Wenn es weitere Gaststätten in der Umgebung gibt, die die Bundesliga-Spiele zeigen, muss man schauen, ob sich die Kosten rentieren“, führt Büttner weiter aus.
Es gibt auch Abonnenten
Das ist allerdings für manche Gastronomen keine Frage: Sie haben ein Sky-Abo. Etwa die „Sportsbar 77“ an der Heidestraße. Oder auch das „Da Vinci“ an der Friedrichstraße, wo besonders die Fans von Bayern München zu den Spielen zusammenkommen. Geschäftsführer Ivan Ivancic betrachtet die Investition in die Übertragungen auch als lohnenswert. Denn: „Bei den Spielen ist es im Da Vinci immer voll. Diesen Service müssen wir unseren Gästen anbieten.“