Velbert. . Natur pur für die Kinder im BiLo-Ferienspaß: Auf dem Bolzplatz in Birth hatten die „Skyhunters in nature“ eine Greifvogelshow aufgebaut.
Charly hat die Beute entdeckt, fixiert das gelbe Federbündel mit seinen orangefarbenen Augen. Dann hebt er ab, breitet die Flügel aus, schwebt lautlos heran – und packt zu. Jeremias bleibt ganz cool, hält den Arm ausgestreckt. Und strahlt über das ganze Gesicht. „Ein bisschen aufgeregt war ich schon“, sagt der Zehnjährige. „Aber Angst hatte ich keine.“
Braucht er auch nicht zu haben. Denn Falknerin Sonja von den „Skyhunters in nature“ steht neben ihm. Und sie kennt Uhu Charly genau, passt mit auf und achtet darauf, dass Jeremias alles richtig macht. Der Zehnjährige ist eins von gut zwei Dutzend Kindern, die sich beim Ferienprogramm des Jugendzentrums im BiLo angemeldet haben. Zum Bolzplatz am Birther Schulzentrum hat Sonja neben Charly noch drei weitere Greifvögel mitgebracht, die die Kinder ausgiebig in Augenschein nehmen dürfen – und dazu noch jede Menge Wissen vermittelt bekommen.
Am meisten begeistert sind sie zunächst von Uhu Charly. Der kann ja bekanntlich seinen Kopf ganz nach hinten drehen. „Guck mal“, sagt ein Junge zu seinem Freund und dreht sein Käppi einmal rum: „Ich kann auch meinen Kopf drehen.“ Noch mehr Begeisterung löst Schatzi aus. Die Schleiereule ist gerade einmal elf Wochen alt. „Oooh wie süß“, raunt es aus der Menge. Dass Schatzi dann auch vorsichtig gestreichelt werden darf – super! Und Wanderfalke Kessie beeindruckt die Kinder eher indirekt: Falknerin Sonja erntet ungläubige Blicke als sie erzählt, wie schnell Falken bei der Jagd werden können.
Bevor den Kindern aber der Kopf von allzu viel Information raucht, wird es praktisch. Bussard Jerry bekommt eine lange Leine am Fuß befestigt, dann bekommen die Kinder der Reihe nach einen schweren Handschuh an. Jerry wird mit einem Hühnerbein gelockt, fliegt, landet. „Das war cool“, freut sich Maja (10). „Der ist aber echt schwer, obwohl er so leicht aussieht“, ergänzt Justine (8). Wie viel Jerry wohl wiegt? „So 23 Kilo“, schätzt Alexandra.
Da liegt die Achtjährige allerdings knapp daneben, erläutert Falknerin Sonja. „Nein, das wäre ein bisschen viel. Jerry wiegt so um die 650 Gramm.“ In der Reihe steht auch Hala, relativ weit hinten. „Die Vögel gefallen mir, die sind echt schön“, sagt die 14-Jährige. Doch sie hat Pech: Erst hat Jerry keinen Hunger mehr und will nicht mehr von Kind zu Kind fliegen. Und als Uhu Charly genug hat, war Hala immer noch nicht an der Reihe. Ein bisschen geknickt wirkt sie, aber eine Chance gibt es noch: Zum Abschluss der Veranstaltung darf sich nämlich jeder Teilnehmer einen der vier Greifvögel aussuchen und ein Foto machen lassen.