Neviges. . Zwar sprudelt das Wasser erst Ende August, doch der neue Brunnenplatz sorgt bei den Nevigesern schon jetzt für Diskussionsstoff. Vielen gefällt die Neugestaltung, andere finden den modernen Platz zu sachlich.
Die einen finden ihn „prima“, andere „fürchterlich“. Was die einen „großzügig“ finden, bemängeln andere als „kalt“. Der neue Brunnenplatz sorgt unter den Nevigesern für Diskussionsstoff – auch wenn die Wasserfontänen noch gar nicht sprudeln.
„Doch, das ist hier echt schön geworden.“ Stefanie Hesse macht mit Tochter Johanna (15 Monate) auf der Bank Pause und klönt ein wenig mit Chantal Scheffler, Mutter des kleinen Lion. Beide Frauen sind in Neviges groß geworden und beide fanden es erst schade, dass der alte Steinbrunnen abgerissen wurde. Stefanie Hesse: „Der gehörte einfach dazu, nein, ich war erst gar nicht begeistert.“ Umso schneller ließen sich jetzt beide umstimmen: „Ist toll geworden, viel weitläufiger, nicht mehr so eingeengt“, meint Chantal Scheffler.
Gute Bühne für Musiker
Am 26. August soll der Brunnen sprudeln
Beim Brunnenfest am Freitag, 26. August, sollen die Wasserfontänen erstmals aus den Düsen sprudeln, so lautet die Planung. Nachts wird der Brunnen aber immer abgeschaltet, damit das Plätschern die Anwohner nicht stört.
Das Brunnenfest wird von den TBV und der Werbegemeinschaft Neviges gestaltet. Zur Einweihung gibt es rund um den neuen Brunnen auch ein buntes Unterhaltungsprogramm für Groß und Klein.
Die neue Großzügigkeit empfindet Anna Grygowski dagegen als „unpersönlich, sehr kalt“. Das seien „ja alles nur Steine“, sagt sie kopfschüttelnd. „Alles rausgeschmissenes Geld.“ Dass der neue Brunnen mit rund 500 000 Euro doppelt so teuer wurde wie einst geplant, scheint für viele mittlerweile kein Thema mehr zu sein. Eher schon die Frage, was man besser machen könnte: „Ein paar Blumenkübel wären schön. Aber sonst, alles sehr gelungen“, ist Manfred Brautmeier begeistert.
Dass viele Nevigeser den Platz schätzen kann Thomas Bellers, Inhaber der dort ansässigen Schwanen-Apotheke und Vorsitzender der Werbegemeinschaft Neviges, bei einem Blick durchs Fenster nur bestätigen: „Seitdem die Bänke hier stehen, werden sie auch genutzt. Ein Lob an den Architekten und an die TBV. Der Platz ist übersichtlich und super zu pflegen.“
Während Passantin Monika Wilkes Urteil ziemlich niederschmetternd ausfällt – „Das sieht doch tot aus“ – überzeugen die zukünftigen Nutzungsmöglichkeiten, die sich durch das versenkbare Düsenfeld ergeben, auch Lothar Häger. Der Musikfreund freut sich hier schon auf zukünftige Auftritte mit seinem Fanfarencorps: „Ich finde das prima, hier haben wir ja viel mehr Platz. Sonst standen wir immer nur vor der Wand da drüben.“ Allen Brunnenkritikern rät er: „Nun wartet doch erstmal ab, der ist doch noch gar nicht fertig.“
Zurzeit lässt der Inhaber des Hauses gegenüber des Café „Monsieur M.“ seine Hauswand sanieren, jene Wand, die begrünt wird: „Die Ausschreibung für die Fassadenbegrünung läuft“, sagt André Hackbeil, bei den TBV zuständig für die Bauüberwachung. Nun warte man noch auf die Anlieferung der Altstadt-Laternen, die hier entgegen erster Planungen – da waren noch moderne, puristische Leuchten vorgesehen – abends für Wohlfühl-Stimmung sorgen sollen. Weitere Bänke, so André Hackbeil, seien allerdings nicht vorgesehen.