Neviges. . Mit „Tragbar plus“, dem neuen Projekt des S.O.S.-Team e.V., können sich auch Menschen, die in Einrichtungen leben und nicht mehr mobil sind, etwas aus dem Fundus aussuchen. Der Fahrer bringt ihnen eine Auswahl.
Er ist strahlend blau, brummt beim starten leise vor sich hin und erfüllt Carola Schröder und Michael Adler einen jahrelang gehegten Traum: Seit Jahren wünschen sich die beiden Projektleiter des Sozial-Orientierten Service (S.O.S.), dass sich auch jene Menschen etwas aus ihrem großen Fundus aussuchen können, die nicht mehr so mobil sind. Der blaue Bus macht’s jetzt möglich.
Gespendet von einem großzügigen Geschäftsmann, rollt ab sofort „Tragbar Plus“ durch die Straßen. Ein Anruf – und die Mitarbeiter des S.O.S-Teams packen ihn am Lager an der Bernsaustraße voll mit einer größeren Auswahl an Kleidung, Büchern, Spielen oder Deko – je nachdem, was gewünscht ist. In den eigenen vier Wänden kann der Kunde dann in aller Ruhe aussuchen, was er behalten will. „Und zwar ohne Kaufzwang“, betont Michael Adler. Seiner Kollegin Carola Schröder spukt schon seit fünf Jahren die Idee im Kopf herum, wie auch gehbehinderte oder anderweitig eingeschränkte Menschen in den Genuss der preisgünstigen und sehr gut erhaltenen Waren kommen könnten. „Bisher scheiterte das vor allem an einem Auto.“
Seit einigen Tagen steht nun der blaue Bulli auf dem Hof – und gleichzeitig hat sich innerhalb des S.O.S.-Teams auch ein geeigneter Fahrer gefunden: Oliver Vogt sei nicht nur sehr gewissenhaft und verlässlich, sondern könne auch prima mit älteren Menschen umgehen, freut sich Carola Schröder.
Terminabsprache per mail oder am Telefon
Terminabsprache: Montag bis Donnerstag von 9 bis 15 Uhr, freitags 9 bis 14 Uhr unter 02053/493 97 53 oder per mail: service@sos-team-ev.de Auch Werbepartner können sich hier gern melden.
Der Verein S.0.S. Team e.V. macht im Auftrag des Jobcenters Mettmann Arbeitslose fit für den Arbeitsmarkt.
Gedacht ist, dass sich vor allem Seniorenheime und andere Einrichtungen, in denen Menschen mit wie auch immer gearteten Handicaps leben, mit einer Wunschliste an das S.O.S.-Team wenden. „Wir nehmen dann die Konfektions,- oder Schuhgröße entgegen und notieren sonstige Bedürfnisse. Ob Badeanzug oder Anorak, ganz egal, wir müssen es nur wissen“, erläutert Carola Schröder. Bei Bücherwünschen ist hilfreich, ob nun Liebesromane oder Gänsehaut-Thriller in den Bulli wandern sollen. Ausgenommen von „Tragbar Plus“ sind Elektro-Großgeräte und Möbel.
Schließen sich mehrere Leute zusammen, hält der Bulli auch vor Privatwohnungen. Macht ja auch Spaß, in der Gruppe etwas auszusuchen und auszuprobieren – die gute alte Tupperparty lässt grüßen.
Was hier verkauft wird, ist übrigens in einem Top-Zustand: Die Kleidung ist gewaschen, jedes Puzzlespiel wird vorher auf Vollständigkeit der Teile geprüft. Ganz wunschlos glücklich sind die Projektleiter im Moment noch nicht: Um die Betriebskosten des Bullis in Höhe von 2000 Euro im Jahr aufzufangen, könnte noch der Name des ein oder anderen Werbepartners auf dem Fahrzeug stehen.