Am Nikolaus-Ehlen-Gymnasium findet vor den Sommerferien eine Projektwoche unter dem Motto „Erfindungen“ statt. Präsentation beim heutigen Schulfest.

Auf dem Schulhof bauen Schüler Katapulte aus Holz, in der Schulküche werden Schokoladenpralinen hergestellt und in einem Klassenraum wird eine Radiosendung produziert – es geht lebendig zu in der letzten Woche vor den Sommerferien am Nikolaus-Ehlen-Gymnasium. Die Projektwoche unter dem Motto „Erfindungen“ ist in vollem Gange.

Nachdem die Zeugnisnoten bereits feststehen, stellt sich für die Lehrer in der letzten Woche vor den Sommerferien die Frage, wie diese Zeit sinnvoll zu füllen ist, sagt Lehrer Clemens Zörner. Seit fünf Jahren führt die Schule deshalb vor den Sommerferien eine Projektwoche unter einem Oberthema durch, deren Ergebnisse beim Schulfest am Donnerstag vor den Ferien präsentiert werden.

Eigenverantwortliches Arbeiten

Für 30 Projektgruppen können die Schüler auch selbst Themenvorschläge machen, sich bewerben und werden dann zugeteilt, sagt Zörner, der die Projektwoche leitet. So arbeitet ein Zehntklässler auch mal mit einem Fünft- oder Siebtklässler zusammen. „Das ist gut für das Schulklima“, sagt Zörner. Vorgegeben sei eine „Kernarbeitszeit“ von 9 bis 13 Uhr, einteilen können sich die Schüler die Arbeit aber selbst.

Tobias und Timon sind besonders schnell. Sie haben sich für die Gruppe entschieden, die historische Katapulte aus Holz nachbaut. „Wir haben im Internet nach Katapulten gesucht und unseres dann zuhause geplant“, sagt Tobias. So nahm das Katapult schnell Form an. Doch dann gab es Probleme. „Das Gewicht passte nicht zwischen die Stützen“, sagt Tobias. Also mussten sie umplanen. Doch nun sah es schon gut aus und konnte bereits als eines der ersten Katapulte Holzstücke schleudern. Für Tobias super, denn er wollte anschließend den großen Schülern bei ihrem Riesenkatapult helfen.

In der Schulküche verzieren Topenga und Justus Schokoladenpralinen mit Zuckerperlen, Krokant und Marzipan. „Ich habe mich für die Gruppe gemeldet, weil ich Schokolade mag“, sagt Topenga. Sie freut sich über die Abwechslung zum Schulalltag. Justus ergänzt: „Man lernt, auch mit Kindern in anderem Altern zusammenzuarbeiten.“ Und es mache noch mehr Spaß, weil er mit Freunden aus einer anderen Klasse zusammenarbeiten kann.

Lehrerin Stephanie Schlaak ist überzeugt von der Projektwoche. „Es ist das Intelligenteste, was man nach dem Feststehen der Noten machen kann.“ Und die Inhalte haben zum Teil auch eine längerfristige Perspektive. Die Radio-Gruppe beschäftigt sich mit der ersten Ideenfindung für eine mögliche Bewerbung des Nikolaus-Ehlen-Gymnasiums als Erasmus-Austauschschule. Die Lehrer sind schon gespannt, welche Ideen die Schüler dafür entwickeln.

Nikolaus-Ehlen-Gymnasiumwill England-Austausch aufbauen 

Es ist zwar noch ein langfristiges Ziel, doch das Nikolaus-Ehlen-Gymnasium will dazu beitragen, die Städtepartnerschaft mit der englischen Stadt Corby zu beleben.

Während der Projektwoche vor den Sommerferien hat die Radio-Gruppe eine Sendung über Corby produziert, die auf der Schulhomepage abrufbar sein soll. „Wir haben uns bei unserer Straßenumfrage gewundert, dass viele Velberter nichts über die Städtepartnerschaft wussten“, sagt Schülerin Sunny, die die Sendung zusammen mit Mitschülerin Sarah moderiert. Beide wollen gerne mal an einem Schüleraustausch teilnehmen. „Es ist spannend, andere Kulturen kennen zu lernen“, sagt Sarah.

Doch bis zur Verwirklichung sei es noch ein langer Weg, sagt Lehrerin Eva Jobi: „Erstmal müssen wir die Ansprechpartner in Corby herausfinden.“ Bis zum ersten Austausch könne es noch eine Weile dauern, sagt auch Lehrer Marc Babucke. Denn die Schule habe noch andere Projekte. Die Zertifizierung als Erasmus-Austauschschule sei vielleicht in drei, vier Jahren möglich, schätzt Babucke.