Velbert. Schüler zeigen Courage und stellen Projekte gegen Gewalt und Diskriminierung auf die Beine. Harmonisches Miteinander am Geschwister-Scholl-Gymnasium.
Für eine aufgeschlossene Gemeinschaft, ein respektvolles Miteinander und einen gewaltfreien Umgang setzen sich die Schüler des Geschwister-Scholl-Gymnasiums ein. Für Mobbing, Diskriminierung und vor allem Rassismus gebe es an ihrer Schule keinen Platz. Mit dem Anschluss an das Projekt „Schule ohne Rassismus — Schule mit Courage“ wollen die Gymnasiasten deswegen ein Zeichen gegen Intoleranz setzten.
Vor knapp zwei Jahren entstand in den Reihen der Schülervertretung die Idee, sich an dem deutschlandweiten Projekt gegen Rassismus zu beteiligen. „In Anlehnung an den Namen unserer Schule wird das respektvolle Miteinander schon lange gelebt“, erzählt die damalige Schülersprecherin Natascha Petersilie. Gemeinsam mit der Schülervertretung machten sich alle daran, die Voraussetzung für die Teilnahme am Projekt zu erfüllen. „Das war sehr aufwändig“, erinnert sich die 19-Jährige, doch die Arbeit hat sich gelohnt. Denn am Freitag erhielten die Gymnasiasten offiziell das Schild, das den Titel des Projektes als Aufschrift trägt. Und dabei handelt es sich nicht etwa um eine Auszeichnung, sondern um ein Versprechen. Das Versprechen, sich auch weiterhin gegen Diskriminierung stark zu machen.
Im Rahmen einer Feier lobte Schulleiter Reinhard Schürmann das Engagement. „Es freut mich besonders, dass es ein Anliegen der Schülervertretung war.“ Der Pate des Projektes, Bürgermeister Dirk Lukrafka, bestärkt vor allem die Idee, „auf die Gleichwertigkeit aller Menschen zu achten.“ Musikeinlagen der Schulband und Projektionen von Bildern vorangegangener Projekte gegen Rassismus unterstützten die Festlichkeit in der Aula des Gymnasiums.
Keine Spur von schlechtem Klima
Auch die Schüler empfinden den Umgang miteinander als sehr harmonisch. Die Flüchtlingsklasse an der Schule sei ein gutes Beispiel. Die Pausen würden bereits alle zusammen verbringen, sich unterhalten, Fußball spielen. „Alle vermischen sich“, so Natascha Petersilie.
„Ich hab auch eine Freundin an der Schule, die kommt aus Polen“, erzählt die 14-jährige Paula Herrmann. „Sie kam letzten Herbst zu uns in die Klasse und wir konnten uns sofort alles sagen.“ Die Mitschülerin sei schnell in der Klassengemeinschaft angekommen, nach kurzer Zeit entstanden schon Freundschaften. Seit einem Jahr besucht auch die 17-jährige Vivian Hochstein das GSG, und bereits jetzt gefalle ihr die neue Schule besser als ihre alte: „Hier halten alle viel mehr zusammen, man spürt sofort, dass das Klima hier besonders ist.“ Auch Mobbing sei kein Thema: „Früher wurde ich selbst gemobbt“, sagt Alara Bese (11), „hier war das aber nie so. Ich habe mich schnell wohlgefühlt.“ Diese Stimmung bestätigt auch Enes Ok: „Es läuft hier wirklich super.“ Er habe selbst nie Rassismus oder Diskriminierung an der Schule gespürt, „hier gibt es das einfach nicht. Niemand wird hier ausgegrenzt.“