Velbert. . Der Velberter Regisseur Kai Bogatzki dreht nach drei Kurzfilmen seinen ersten Film in Spielfilmlänge: Der Thriller „Scars of Xavier“ spielt in Prag
Seinen ersten Spielfilm nach drei Kurzfilmen dreht der Velberter Regisseur Kai Bogatzki: Der düstere Thriller „Scars of Xavier“ (Xaviers Narben) spielt in Prag – gedreht wird zurzeit aber in Velbert.
Dafür hat Bogatzki eine Wohnung direkt gegenüber seiner eigenen angemietet, die eine „abgerockte Wohnung“ in der tschechischen Hauptstadt darstellen soll. Düster wirkt der Raum mit der 70er-Jahre-Tapete und den heruntergelassenen Jalousien, durch die eine Leuchtreklame schimmert.
Harte Arbeit für den Darsteller
Heftig atmend kommt Schauspieler Marc Engels in den Raum, packt ein paar Klamotten in eine Tasche, wirft diese zurück auf die Couch, schlägt mit der Faust gegen die Wand, rutscht langsam an ihr hinunter, verbirgt das Gesicht in den Händen. Harte Arbeit für Engels: Der Dreh der Szene, die im Film maximal 40 Sekunden einnehmen wird, dauert wegen etlicher Wiederholungen eine Stunde – und schon beim ersten Schlag hat er sich blutige Knöchel geholt.
„Scars of Xavier“ ist das Porträt eines Serienkillers, der junge Frauen tötet, dabei aber einen unauffälligen Alltag lebt. „Er tötet immer anders und hinterlässt deshalb kein Muster“, sagt der Schauspieler. „Dadurch lebt er unterm Radar. Und kann so seinen Hass auf Frauen, sein Machtgefühl ausleben.“ Bis Xavier Karolina kennen lernt, die seine Welt völlig auf den Kopf stellt. Doch sein Drang zu töten, brodelt unter der Oberfläche...
Die Ideen für die Drehbücher kommen fast von selbst
Die Ideen für seine Drehbücher kommen Kai Bogatzki, der als Cutter (Film-Schnittmeister) arbeitet, fast von selbst – Filme sind seit jeher seine Leidenschaft. „Und beim Schneiden von Independent-Filmen habe ich Blut geleckt.“ Für seinen ersten Film in Spielfilmlänge konnte er renommierte Schauspieler verpflichten: Neben Marc Engels u.a. Alexia von Wismar („Vaterfreuden“), Anne Alexander Sieder, die in der Filmszene als „Kreischkönigin“ bekannte Annika Strauss, Oliver Troska, Dirk Sonnenschein („Alarm für Cobra 11“) und Daniele Rizzo, der bereits in einem seiner Kurzfilme mitgespielt hat.
Und mit Philip Rathgeber für „Special Effects“ hat der Regisseur nach eigener Aussage „den besten in ganz Deutschland“ engagiert. Zuständig ist Rathgeber nicht nur für Narben und Wunden, sondern auch für Leichenteile. Die sollen beim Nachmittags-Dreh eingesetzt werden: Das mit (Kunst-)Blut besudelte Bett steht in der Nachbarwohnung schon bereit...