Neviges. . Der Schlossförderverein finanziert mit mehreren tausend Euro die Renaturierung des Schlossteiches. Spezielle „Repositionspflanzen“ reinigen das Wasser und machen es klar.
Ein Blick auf die Arbeitskleidung zeigt: Fabian Rudolph und Philipp Bürgener, Mitarbeiter des Garten- und Landschaftsbaubetriebes Meister, haben an diesem Morgen in ihrem Job vollen Einsatz gezeigt. „Am Ufer ist es erst flach, aber dann geht es plötzlich richtig runter“, weiß auch ihr Chef Peter Meister. 250 Pflanzen setzte das Trio an diesem Morgen rund um den Schlossteich: Pflanzen, die das Wasser klar machen.
Eine vierstellige Summe hat sich der Schlossförderverein die Renaturierung des Schlossteiches kosten lassen, wie der Vorsitzende Dr. Peter Egen auf Nachfrage sagt. So genannte Repositionspflanzen haben die Fähigkeit, stehende Gewässer von Giften und zu vielen Nährstoffen zu reinigen und eine braune „Plödderbrühe“ in klares, sauberes Wasser zu verwandeln.
Den Unterschied könne man schon im nächsten Frühjahr sehen, verspricht Garten- und Landschaftsbauer Peter Meister. Die Pflanzen dieser Wasserpolizei, zu denen auch der unscheinbare „Froschbiss“ mit seinen kleinen grünen Blättern gehört, der Igelkolben oder auch das Tausendblatt, tragen dazu bei, dass sich das Wasser mit Sauerstoff anreichert – und ein stehendes Gewässer daher nicht „umkippen“ kann.
Pflanznester sichern das Ufer ab
Damit diese speziellen Repositionspflanzen auch wachsen und gedeihen, benötigen sie spezielle Pflanznester: „Wir haben am Uferrand Natursteine aufgeschichtet, die waren noch übrig von der Baustelle Schloss Hardenberg, und dann Siebkies eingefüllt“, erläutert Peter Meister, der diesen Auftrag als spannende Abwechslung sieht – beläuft sich doch das Tagesgeschäft sonst eher auf das Anlegen kleinerer Teiche in Privatgärten. Pflanzen wie zum Beispiel das rasch wachsende Schilfrohr und Sumpfschwertlilien bilden einen Grüngürtel am Ufer, der zum einen Tieren einen prima Nistplatz bietet, zum anderen durch eine dichte Abgrenzung verhindert, dass kleine Kinder ins Wasser rutschen. Denn dass der vier Meter tiefe Schlossteich nicht ganz „ohne“ ist, haben die Gärtner am eigenen Leib erfahren, als sie die Unterwasserpflanzen verteilten.
Vor einer ganz anderen Gefahr hat eine besorgte Anwohnerin das Unternehmen per Mail gewarnt: Im Schlossteich befänden sich „Schnappschildkröten“, die, wie der Name sagt, gern mal zubeißen. Allerdings sahen Philipp Bürgener und Fabian Rudolph bisher nur ganz normale Wasserschildkröten, ihren nassen Einsatz haben sie bisher ohne Verletzungen überstanden. Was Spaziergänger besonders freuen dürfte: Die ersten Seerosen blühen schon ganz prächtig.