Velbert. . Um bei Katastrophen schnell, sicher und zuverlässig handeln zu können, üben Feuerwehr und Stabstelle regelmäßig. Hilfsorganisationen unterstützen die Arbeit.

Auf eine Katastrophe bereiten sich zur Zeit die belgischen Behörden vor: Aus Angst vor einem Störfall im Atomkraftwerk Tihange wird die Bevölkerung dort vorsorglich mit Jodtabletten eingedeckt, die Schutz vor radioaktiver Strahlung versprechen. Auch in Nordrhein-Westfalen werden bereits Stimmen laut, Maßnahmen zum Schutz der Bevölkerung zu treffen, bevor es zu einer solchen Katastrophe kommt.

Abgesehen von diesen Vorsichtsmaßnahmen existieren für den Fall, dass eine Nuklearkatastrophe tatsächlich eintritt, bei der Stadt, beim Kreis, Land und Bund, abhängig von der Größe des Unglücks, ausgewiesene Stellen und Behörden, die das Krisenmanagement nach festgelegten Plänen übernehmen.

„Denkbar sind hier auch andere Ereignisse“, so Markus Lenatz, „vom Großbrand über den terroristischen Anschlag bis hin zum Stromausfall.“ Der Leiter der Feuerwehr in Velbert gehört der städtischen Stabstelle für außergewöhnliche Ereignisse an, müsste gemeinsam mit weiteren Verantwortlichen in einem Ernstfall wichtige Entscheidungen treffen. „Gott sei Dank ist das noch nicht eingetreten“, so Lenatz, „mit Plänen und Proben sind wir aber vorbereitet, sollte etwas passieren.“

Kommt es zu einer Katastrophe wird die Bevölkerung durch Sirenen gewarnt und auf die Situation aufmerksam gemacht, erklärt der Feuerwehrmann: „Das sind beispielsweise Weckrufe in der Nacht.“ Auch mobile Lautsprecherfahrzeuge würden im Katastrophenfall durch die Stadt rollen und Anwohner informieren. „Danach sollte man das Radio einschalten“, empfiehlt Lenatz, „wir kooperieren mit den Sendern. Sie geben unsere Informationen weiter.“ Ein batteriebetriebenes Radio im Schrank zu haben, kann sich in diesem Fall als nützlich erweisen, genau wie Vorräte, die aus Konserven und Trinkwasser bestehen.

Die jeweiligen Einsatzkonzepte sind individuell den Ereignissen angepasst: So informiert die Feuerwehr bei einer starken, giftigen Rauchentwicklung darüber, Fenster und Türen geschlossen zu halten; bei einem Bombenfund hingegen muss unter Umständen die Räumung ganzer Straßenzüge erfolgen. Unterstützt werden die Einsatzkräfte bei ihren Kriseneinsätzen stets von Hilfsorganisationen wie DRK oder Johanniter. Sie stellen Übernachtungsmöglichkeiten für die Feuerwehr oder auch die Verpflegung für Helfer vor Ort.

Krisenmanagement vor Ort

Die letzte große Katastrophe, die sich in Velbert ereignete, war ein Feuer im Industriegebiet Röbbeck. Dort mussten benachbarte Gebäude kurzfristig geräumt, Anwohner ausreichend informiert werden. Die Ankunft der Flüchtlinge im letzten Jahr war ebenso die Bewältigung eines außergewöhnlichen Ereignisses. „Da waren wir vor allem um die Vermeidung von Obdachlosigkeit bemüht.“