Auflösung der GGS Am Baum ist beschlossene Sache. Pflegschaft macht sich für Beibehaltung der Klassenverbände stark und will in Arbeitsgruppe mitwirken.
Der mit deutlicher Mehrheit getroffene Ratsbeschluss hat Konsequenzen: Die städt. Gemeinschaftsgrundschule (GGS) Am Baum wird sukzessive aufgelöst. Und zwar beginnend mit dem Schuljahr 2017/18 (WAZ berichtete). Von diesem Zeitpunkt an wird an der Fontanestraße keine neue Eingangsklasse mehr gebildet. Dieser Schritt im Zuge der aktuellen Schulentwicklungsplanung für den Bereich der Primarstufe soll, so die Begründung, der Stärkung der beiden Standorte Gerhart-Hauptmann-Schule und Birth dienen.
„Mit der Schließung haben wir uns als Eltern abgefunden“, sagt Sabrina Soeding. „Das ist
Hoher Sanierungsaufwand
Der Vorlage für den Rat zufolge beträgt der Sanierungsaufwand für die Gemeinschaftsgrundschule 2,85 Millionen Euro. Wollte man sie auf Dauer weiterführen, müssten unverzüglich Maßnahmen eingeleitet werden, die den Schulbetrieb im großen Umfang belasten würden, heißt es dort.
Die Gebäudebewirtschaftung kostet jährlich ca. 110 000 Euro.
so und gut ist.“ Man wolle allerdings darüber Klarheit haben, bekräftigt die Schulpflegschaftsvorsitzende, wie die Auflösung konkret vonstatten gehen solle. Auf der letzten Schulpflegschaftssitzung sei nämlich von drei Alternativen die Rede gewesen: Die GGS laufe aus, und „Am Baum“ werde zum Teilstandort einer anderen Grundschule. Komplette Klassen würden an ander Grundschulen verlagert. Oder aber die Klassenverbände würden aufgelöst und auf andere Standorte verteilt. Letzteres wäre (nicht nur) für Soeding „der schlimmste Fall“.
Für Kinder gerade in diesem Alter seien wechselnde Bezugspersonen nachteilig, argumentiert die 35-Jährige, die persönlich als Mutter nicht betroffen ist, weil Sohn Noah nach den Sommerferien zum Gymnasium wechselt. Dann wird übrigens an der Fontanestraße letztmals eine Eingangsklasse formiert, für die 29 Anmeldungen vorliegen. Die Jungen und Mädchen, so Soeding weiter, brauchten ihre gewohnte Umgebung, den bekannten Schulweg und die ihnen vertrauten Klassenkameraden und Freunde.
Vermutlich können jedoch alle Schüler bzw. Jahrgänge, die bereits an der Fontanestraße unterrichtet werden, dort auch noch jeweils bis zum Ende der vierten Klasse bleiben. „Solange ein geordneter Schulbetrieb möglich ist, bleiben die Schüler da“, erklärte kürzlich auf WAZ-Anfrage Gerno Böll. Alles weitere, fügte der Fachbereichsleiter Bildung/Kultur/Sport hinzu, plane die Arbeitsgruppe, die den Prozess an der GGS begleiten soll. Sie ist bereits formiert, hat mittlerweile einmal getagt und setzt sich aus Vertretern der Schulaufsicht, des Trägers und des Kollegiums zusammen. Nach Soedings Ansicht – „Die 15 Mitglieder der Schulpflegschaft sind ein Superteam“ – gehören aber auch Eltern in diese Gruppe: „Am besten jemand mit einem Kind in der ersten Klasse!“
Sie moniert u. a., dass man das Schulgebäude vernachlässigt und verfallen lassen habe. „Hätte man früher und regelmäßig kleinere Summen investiert, wäre es gar nicht so weit gekommen.“ Der Förderverein – Vorsitzende ist ebenfalls Soeding – habe vor drei Jahren Sanierungsvorschläge erarbeitet und der Verwaltung zugeleitet. Teilweise sei das umgesetzt worden: „Aber der Schimmel ist immer noch da. Es ist keine wirklich schöne Schule.“ Allerdings punkte die GGS auf anderen Feldern: „Es ist eine sozial freundliche Schule. Und sie hat eine rege Elternschaft.“