Bonsfeld. . Der Bürgerverein Langenberg macht gegen die städtischen Unterbringungspläne an der Uferstraße in Bonsfeld mobil. Das sei zu massiv, so Vorsitzender Wolfgang Werner, der eine Gettobildung befürchtet.
Im Bezirksausschuss ging’s vor allem um das Thema „Überschwemmung“ – der Bürgerverein Langenberg jedoch fürchtet eine ganz andere „Überflutung“: Man wehre sich „ganz entschieden gegen die Zielsetzung, auf dem Sportplatz Uferstraße bis zu 500 Flüchtlinge unterzubringen“, ließ Bürgervereins-Vorsitzender Wolfgang Werner jetzt in einer Presseerklärung verlauten – zwei Tage, nachdem der Bezirksausschuss Langenberg für eben diese Pläne der Verwaltung faktisch grünes Licht gegeben hatte.
Bei zwei Gegenstimmen und einer Enthaltung hatte der BZA am Mittwochabend im Bürgerhaus mit großer Mehrheit den Entwurf des Bebauungsplanes Nr. 133 „Sportplatz Uferstraße“ und dessen öffentliche Auslegung beschlossen. Und die Gegenstimmen hatte auch nicht der Flüchtlingsunterbringung gegolten: Michael Alfermann (Linke) zweifelte grundsätzlich daran, diese Sportstätte der Wohnbebauung zu opfer, und UVB-Mitglied Dirk aus dem Siepen zweifelt an der Darstellung der Verwaltung, dass der Sportplatz nur versehentlich und in Folge eine Messfehlers von der Bezirksregierung als Überschwemmungsgebiet ausgewiesen worden sei.
Am besten als Sportplatz belassen
Nicht zur Sprache gekommen aber war im Ausschuss, was jetzt der Bürgerverein gegen die aktuellen Bebauungspläne einwendet. Nach einer Vorstandssitzung sei man sich einige gewesen, so Werner, dass es „die beste Nutzung wäre, den Platz weiter den Sporttreibenden zur Verfügung zu stellen“. Dennoch lehnt auch der Bürgerverein die Bebauung des Platzes nicht grundsätzlich ab. Wogegen man sich aber wehrt: In den dort geplanten 30 Einfamilienhäusern oder – Variante zwei – 18 Reihenhäusern und 24 Wohnungen in dreistöckigen Mehrfamilienhäusern zunächst 500 Flüchtlinge unterzubringen, bevor Häuser und Wohnungen später, wenn sie nicht mehr für diesen Zweck benötigt werden, dem offenen Wohnungsmarkt zur Verfügung stehen sollen.
Warnung vor sozialem Brennpunkt
„Eine solche Massierung von Geflüchteten würde nach fester Überzeugung aller Vorstandsmitglieder zu einem sozialen Brennpunkt führen, der sich negativ auf ganz Velbert auswirken würde“, schreibt Werner in seiner Pressemitteilung. Und er warnt: „Wer ghettoartige Zustände erzeugt, schadet nicht nur der Umgebung, sondern vor allem den Zufluchtsuchenden selbst.“
Das Beispiel der ehemaligen Hochhaussiedlung „Am Nordpark“ in Velbert-Mitte zeige, dass jeder Versuch von Integration scheitere, wenn zu viele Probleme konzentriert würden. Werner: „Die Nordparkhäuser mussten letztlich mit hohem Aufwand abgerissen werden, um den sozialen Brennpunkt zu beseitigen. An der Uferstraße darf man nicht denselben Fehler wiederholen.“
Ortsteil wäre überlastet
Mit der „massiven Unterbringung von Geflüchteten würde die soziale Struktur im Ortsteil Bonsfeld vollständig überlastet – von den Anwohnern angefangen über Kindergarten und Schule bis hin zum kleinen Ortteilkern um Geschäfte und Gaststätten“, ist Werner überzeugt. Der im Übrigen nicht an eine „vorübergehende Ansiedlung“ glaubt. Der Bürgervereins-Vorsitzende: „Bei so massiver Nutzung für Asylsuchende würden die Häuser beinahe unverkäuflich, so dass die Wobau als Eigentümer auch irgendwann einmal freigezogene Gebäude wohl kaum verkaufen könnte.“
Vorschlag: Aldi dort ansiedeln
Immerhin – man hat sich im Vorstand des Bürgervereins auch Gedanken zu einer anderen Nutzung des Sportplatt-Areals gemacht: Warum man nicht versuche, dort einen Aldimarkt anzusiedeln, fragt Werner. Das sei inmitten des kleinen Gewerbegebietes dort auf jeden Fall besser als eine Wohnbebauung.
Und auch in Sachen Hochwasserproblematik sieht der Vorsitzende des Bürgervereins klare Vorteile bei der Aldi-Variante: „Ein eventuelles Hochwasser, bei dem in der Vergangenheit schon mehrfach der Platz unter Wasser gestanden habe, würde Aldi sicher besser verkraften, als dort wohnende Menschen.