Unerwarteter Personalausfall. Kreis-Service-Center im Rathaus weiterhin geschlossen. Velberter müssen für Kreisangelegenheiten nach Mettmann.
Eigentlich soll das Kreis-Service-Center (KSC) im Rathaus den Bürgerservice in Velbert verbessern. Doch seit fast zwei Monaten ist die Einrichtung geschlossen. Grund: Personalmangel. In den Räumen der ehemaligen Ausländerbehörde ist das Center seit 2009 Anlaufstelle für die Velberter Bürgerinnen und Bürger, wenn es um ausländerrechtliche Angelegenheiten und weitere Dienstleistungen aus der Aufgabenpalette der Kreisverwaltung geht. Hierzu zählen zum Beispiel Belange im Bereich des Straßenverkehrsamtes, der allgemeinen Ordnungsabteilung sowie der Bußgeldstelle des Kreises.
Aufgrund dauerhaften Personalausfalls musste das Center Anfang März bis auf Weiteres geschlossen werden. Zwar betreibt der Kreis Mettmann das KSC, das Personal wird aber von der Stadt Velbert gestellt. „Normalerweise arbeiten drei Mitarbeiter im Kreis-Service-Center, von denen zwei aus verschiedenen Gründen ausgeschieden sind“, erklärt Erich Dreke. Trotzdem möchte der Personalratsvorsitzende, dass der Kreis das Center mit weniger Personal wieder aufmacht. Mittlerweile habe sich bereits ein zweiter Mitarbeiter für das KSC gefunden. „Zu wenig“, findet Daniela Hitzemann von der Kreis-Pressestelle. Nur ein Mitarbeiter sei qualifiziert, der andere müsse in der Kreisverwaltung erst eingearbeitet werden. „So kann der Betrieb noch nicht wieder aufgenommen werden“. Fazit: Das Kreis-Service-Center bleibt vorerst geschlossen. „Wir bemühen uns nach Kräften“, versichert Hitzemann. „Es wird aber noch dauern“.
Bis dahin müssen die Velberter in allen Kreisangelegenheiten nach Mettmann in die Dienststellen der Kreisverwaltung. Und sich hierbei auf längere Warte- und Bearbeitungszeiten einstellen. Hitzemann: „Alles, was in Velbert nicht mehr erledigt werden kann, läuft jetzt bei uns auf“. Am Tag seien das im Schnitt 90 Kunden mehr. „Eine ordentliche Größenordnung“. Zusätzlich sei durch die Flüchtlingsverwaltung mehr zu tun.
Um sich Zeit und den Weg nach Mettmann zu sparen, weist Hitzemann auf den Online-Service hin. So könne man sein Fahrzeug auf der Kreis-Homepage zum Beispiel auch online abmelden. In Sachen Führerschein, Asyl, Einbürgerung und Bußgeldstelle müsse man aber unbedingt persönlich vorbeikommen. „Ansonsten schadet es auch nie, vorher anzurufen und einen Termin zu vereinbaren“, rät Hitzemann.
Trotz der angespannten Lage sei die Stimmung bei Mitarbeitern und Kundschaft in den Dienststellen friedlich, so Hitzemann. „Alle kommen damit zurecht, hoffen aber auch, dass sich die Lage bald wieder normalisiert“.