Langenberg. . Mit einem großen Festakt wurde jetzt die zehnjährige, 20 Millionen Euro teure Sanierung des Bürgerhauses Langenberg beendet. 450 Gäste erlebten einen Abend, der diesem Anlass wirklich gerecht wurde.
„Schmuckstück“ oder „danke“: Schwer zu sagen, welches dieser beiden Wörter nun häufiger fiel am Mittwochabend beim großen Festakt zur Wiedereröffnung des Langenberger Bürgerhauses. Fest steht dagegen: Sie wurden bestens unterhalten, die 450 geladenen Gäste, die sich zur zweistündigen Gala im großen Saal des Bürgerhauses eingefunden hatten, unter ihnen als Ehrengast auch NRW-Finanzminister Dr. Norbert Walter-Borjans.
Dafür, dass es trotz all der obligatorischen Reden, Gruß- und Dankesworte ein überaus kurzweiliger Abend wurde, sorgte das Programm, durch das die in Langenberg lebende Schauspielerin Anna Schäfer in souveräner Nonchalance führte. Ein Programm, mit dem sich der „Hausherr“, die Kultur- und Veranstaltungsbetriebe Velbert (KVV) und ihr Chef Holger Syhre durchaus spektakulär als Veranstalter für künftige Events in „Langenbergs guter Stube“ empfahlen.
Urteil lautet: „Ein Schmuckkästchen“
Wobei das wichtigste „Schauspiel“ des Abends Laiendarsteller auf die Bühne brachten. Gleich mehrfach wechselte ein überdimensionaler Schlüssel, der die Tür zum „Schmuckkästchen“ Bürgerhaus (O-Ton Anna Schäfer) aufschließen soll, an diesem Abend den Besitzer. Zunächst von Architekt Matthias Böhme An Bürgermeister Dirk Lukrafka übergeben, reichte der schon kurz darauf den Schlüssel an „Hausherrn“ Holger Syhre weiter.
In kleinen Happen wurden den Festgästen zwischendurch die Geschichte des Hauses und seiner Sanierung serviert, wurden Namen aufgezählt, denen es in diesem Zusammenhang zu danken gelte, und Blumen an die Künstler überreicht, die all dem den so überaus unterhaltsamen Rahmen verliehen.
Ein tolles Rahmenprogramm
Zum Beispiel „Orgelpate“ Peter Nowitzki, der – assistiert von seiner Frau Masumi Yamamoto – nicht nur als Solist zwei Werke von Schubert zur Aufführung brachte, sondern auch gemeinsam mit dem jungen Saxophonisten Lukas Fußangel drei Stücke zeitgenössischer Komponisten vortrug.
Atemberaubend, jede auf ihre Art, auch die Darbietungen der übrigen Künstler: Maria Jane Hyde, die mit „New York, New York“ erst Liza Minelli im Bürgerhaus lebendig werden ließ, um anschließend im Duett mit der jungen Melina Hendel und „Let me be your Star“ aus dem Musical „Smash“ Gänsehaut auf die Unterarme zauberte.
Reifenakrobatik und Marimbaklänge
Oder Charlotte Hahn, die jugendliche Marimbaphon-Virtuosin, die für ihre beiden Vorträge tosenden, nicht enden wollenden Beifall erntete. Ganz zu schweigen von Jonas Witt, der mit seiner akrobatischen Cyr-Reifen-Artistik die Gesetze der Schwerkraft aufzuheben schien – Momente, in denen dem Publikum gehoben von einem Augenblick zum anderen mal der Atem stockte, sie sich dann wieder zu stürmischem Beifall hinreißen ließen.
Zwei Stunden vergingen so im Fluge – begleitet von unzähligen Blumensträußen, den Glückwünschen des Ministers an die Langenberger „zu diesem Schmuckstück, das Sie jetzt hier haben“ und immer wieder Dankesworten.
Besuch der Grundsteinkiste
Danach warteten der Gymnastiksaal, die erst am selben Tag fertig installierte Ausstellung „Grundsteinkiste“ im Wandelgang und all die übrigen Räume des Bürgerhauses darauf, von den Besuchern entdeckt zu werden. Oder sich im Foyer beziehungsweise im kleinen Saal bei kühlen Getränken und einem kleinen Imbiss darüber zu unterhalten, was zehn Jahre Arbeit und 20 Millionen Euro aus dem Bürgerhaus denn nun gemacht hätten: Ja – „ein echtes Schmuckstück“. . .