Neviges. . Nachdem Unbekannte das Gnadenbild im Dom gestohlen hatten, wurden nun die Sicherheitsvorkehrungen verstärkt. Auch andere Gotteshäuser heimgesucht.

Wer derzeit in den Dom geht, steht durchaus unter Beobachtung. Denn nachdem das bekannte Gnadenbild der Mutter Gottes am 5. Februar aus der Mariensäule gestohlen worden war (WAZ berichtete), wurden die Sicherheitsvorkehrungen erhöht.

So erläutert Franziskanerbruder Frank: „Es ist immer eine feste Person zur Aufsicht im Dom, daneben kommen nun mehr Franziskaner, um aufzupassen.“ Zudem würden die Opferstöcke regelmäßiger geleert, da es auch hier zu Verwüstungen und Diebstählen gekommen sei. Auch werde der Dom nun früher für Besucher geschlossen.

Opferstock in der Pfarrkirche zerstört

Man merkt auch beim Gespräch, wie nahe dem 44-Jährigen der Vorfall gegangen ist. „Der Dom sollte ein Ort der Sicherheit sein. Doch nach dem Vorfall ist ein Gefühl der Unruhe entstanden“, meint Bruder Frank. Und: „Das ist schlimm. Der Dom ist ein Ort der Aggression und des Diebstahls geworden.“ Nach Angaben des Wallfahrtsleiters hatte der unbekannte Dieb wohl am Freitag vor Rosenmontag zwischen 18.30 und 19 Uhr die Glasscheibe des Rahmens eingeschlagen und das Gnadenbild entwendet. Zwar ist das Bildnis, das ungefähr aus dem Jahr 1670 stammt, tags darauf wieder anonym an der Klosterpforte durch den Zeitungsschlitz eingeworfen worden. Die Angst vor einem neuerlichen Diebstahl ist aber da, das Gnadenbild ist nun mit Panzerglas geschützt.

In jüngster Zeit ist es auch zu weiteren Fällen von Vandalismus und Diebstahl in der Kirchengemeinde gekommen. „So wurde ein Opferstock in der Pfarrkirche komplett zerstört“, sagt Bruder Frank.

Umschläge mit Geldspenden verschwanden

Auch sei versucht worden, Geld aus anderen Opferstöcke zu stehlen. Zudem seien aus dem Briefkasten Briefumschläge mit Messintentionen und Geldspenden entwendet worden. Dabei handelt es sich um Bitten, beispielsweise ein Gebet für Verstorbene in den Gottesdienst aufzunehmen. „Wir haben nun auch den Briefkasten besser gesichert“, so der Franziskaner. Dieser gehe nun über mehrere Etagen, durch die die Briefe nun fielen.

Daneben hatten Vandalen auch die Pilgertoiletten im Visier – unter anderem wurden eine Scheibe eingeschlagen und ein Spiegel gestohlen. „Seitdem schließen wir die Toiletten abends ab.“ Und: In der St. Antonius Kirche wurde neben Zerstörungen auch ein Feuer gelegt. Nun bleibt dieses Gotteshaus in Tönisheide außerhalb der Gottesdienstzeiten zunächst geschlossen. „Wir suchen aber Leute, die dort Aufsicht führen können“, erläutert Bruder Frank.

Der Dom wird nun bereits gegen 18.20 Uhr für Besucher abgeschlossen. „Sonst haben wir das erst nach 19 Uhr gemacht. Aber wir können nicht zu jeder Minute aufpassen“, sagt der Franziskaner, der der Installation einer Überwachungskamera aber skeptisch gegenüber steht.