. Kreisweites Projekt verbindet ökonomischen Gewinn mit ökologischem Nutzen. Berufskolleg Niederberg ist bei der neuen Staffel dabei.

„Eigentlich sind wir doch schon ganz gut aufgestellt.“ – Das dachte und glaubte man zumindest bislang am kreiseigenen Berufskolleg Niederberg (BKN). Und führte als Beleg etwa die eigens installierten Bewegungsmelder an. Sie sorgen dafür, dass die Schulflure nicht länger hell erleuchtet sind, obwohl sie schon längst menschenleer sind. Doch jetzt macht das Kolleg bei der im Januar gestarteten vierten Staffel des Klimaschutzprojekts „Ökoprofit“ im Kreis Mettmann mit.

Dessen Kerngedanke ist die Verknüpfung von ökonomischem Gewinn und ökologischem Nutzen. Die aktuell zehn Teilnehmer wollen während der einjährigen Projekt-Laufzeit Einsparpotenziale nicht nur erkennen, sondern auch anpacken und direkt umsetzen.

Und binnen weniger Wochen hat die vierköpfige BKN-Ökogruppe mit Christoph Albrecht, Carsten Chalupa, Jürgen Schulte und Mark Westerhoff als Teamsprecher auch schon so manch weiteren, erfolgversprechenden Ansatzpunkt an der Langenberger Straße ausgemacht.

„Ich bin überrascht, was die alles entdecken“, lobt Westerhoff, der schon andere Projekte gewuppt hat, die Arbeit und die Mithilfe der Energieberater der für „Ökoprofit“ beauftragten Firma. So könne man möglicherweise den Stromverbrauch der Server-Anlage reduzieren und deren Kühlung herunterfahren. Weitere Themen seien die Mülltrennung in der Werkstatt und die Pressluft für die Maschinen im Metallbereich. „Die Erzeugung von Druckluft ist nämlich relativ teuer“, erklärt Mark Westerhoff, „da kann man sich Leckagen nicht leisten.“ Man wolle nun genau die Einsatzintervalle prüfen und schauen, wann sie wirklich benötigt werde. Im Visier habe man überdies die Kühl- und Gefrierschränke in der Lehrküche. Möglicherweise sei eine Neuanschaffung in mehrfacher Hinsicht effizienter.

Die Sinne schärfen

Das BKN sei von Vera Stephan-Oltmanns (Kreis-Umweltamt) angesprochen worden, berichtet Frank Flanze. Der Kreis lege Wert darauf, so der stv. Schulleiter, dass bei jeder Staffel eine eigene Einrichtung bzw. ein Gebäude dabei sei. So wie im Vorjahr das Hildener Kolleg. Natürlich sei auch die Zertifizierung eine erstrebenswerte Auszeichnung. Zusätzlich zu dem klassischen BKN-Aushängeschild „Europaschule“.

Im Zuge von „Ökoprofit“ will sich das Team auch um die alltäglichen Nachlässigkeiten kümmern. Oft werde das Licht angelassen, die Computer liefen weiter, Fenster würden nicht geschlossen, der Papierverbrauch sei zu hoch. Bei fast 1900 Schülern sei eben nicht bei jedem eine Identifikation mit dem Gebäude gegeben, versucht Flanze einen Erklärungsansatz. Allerdings sollen „grüne Gedanken“ auch in dem 90-köpfigen Lehrerkollegium Platz greifen. So will man etwa die Möglichkeit von Fahrgemeinschaften ausloten. „Es geht ganz grundsätzlich darum, die Sinne zu schärfen“, sagt Westerhoff. Schließlich gehe ja das Einsparen von Kohlendioxid alle an.