Velbert. . Die Velberter Wählergemeinschaft UVB hat Fahrgäste befragt und das Ergebnis ist weitgehend positiv. VGV-Geschäftsführer äußert sich zu kritischen Punkten.
Gut ein halbes Jahr ist der neue Zentrale Omnibusbahnhof (ZOB) an der Friedrich-Ebert-Straße nun in Betrieb und mit ihm der neue Fahrplan. Der brachte etliche Änderungen mit sich, teils auch neue Linienwege. Die Wählergemeinschaft UVB (Unabhängige Velberter Bürger) wollte jetzt wissen, wie das neue Konzept bei den Fahrgästen ankommt und hat sich mit Fragebögen bewaffnet am ZOB umgehört. „Diese Befragung ist nicht repräsentativ, spiegelt aber Trends und Meinungen wider“, sagte der stellvertretende UVB-Vorsitzende Edgar Küppersbusch bei der Vorstellung der Ergebnisse.
Infotelefon der VGV
Wer sich über unfreundliche Busfahrer/innen beschweren möchte, kann sich entweder telefonisch oder per E-Mail an die Verkehrsgesellschaft Velbert (VGV) wenden.
Einfach Uhrzeit, Linie und Fahrtrichtung merken und durchgeben, das reiche zur Identifizierung des Fahrers, erläutert VGV-Geschäftsführer Jochen Bellingkrodt.
Erreichbar ist die VGV entweder unter info@vgv-velbert.de oder telefonisch unter (0 20 51) 95 52 18.
Und die sind teilweise überraschend: etwa, dass 62 Prozent der 200 Befragten angaben, dass das Umsteigen am ZOB problemlos funktioniere. „Damit hatten wir nicht gerechnet“, sagte UVB-Fraktionsmitglied Frank Benesch. Doch es gab auch Kritik, zum Beispiel an den hohen Dächern über den Wartebereichen. „Wirklich geschützt ist man da bei schlechtem Wetter nicht“, so Benesch. Unmut gab es auch über unfreundliche Busfahrer (siehe Infobox) und die aktuelle Linienführung.
Antworten erhoffte sich die UVB von Jochen Bellingkrodt von der Verkehrsgesellschaft Velbert (VGV), die für den öffentlichen Nahverkehr zuständig ist. Und die gab es auch: Manche Kritik könne er nicht verstehen, sagte Bellingkrodt: „Wenn manche Leute sich erhoffen, dass durch einen neuen Busbahnhof plötzlich Busse pünktlicher fahren, dann verkennen diese Leute ganz eindeutig die Lage.“ Schließlich hätten Busse keine eigenen Verkehrswege und müssten daher mit Verkehr, roten Ampeln oder Baustellen zurecht kommen. „Da sind Verspätungen oft vorprogrammiert.“
Was die neue Linienführung anbelangt, so forderte Bellingkrodt Geduld – gerade auch von der Politik. „Der Fahrplan muss sich einspielen, die Menschen müssen sich erst einmal an die andere Taktung und an die anderen Wege gewöhnen. Das dauert.“ Er halte es für falsch, nach so kurzer Zeit auf Kritik mit Schnellschüssen zu reagieren. „Im ÖPNV können Sie es nie allen recht machen“, erinnerte er die UVB-Mitglieder. „Was der Eine nicht gut findet, sehen vielleicht fünf andere genau anders.“
Kein weiterer Nachtexpress
Die Forderung nach einem weiteren Nachtexpress lehnt er ab. „Wozu? Es gibt einen zwischen Velbert und Essen. Die Nevigeser und Langenberger können die S-Bahn nutzen.“ Außerdem wäre eine zusätzliche Linie für Velbert derzeit auch zu teuer. „Es ist immer alles machbar, klar“, führte Bellingkrodt dazu aus. „Aber es ist immer auch eine Frage der Kohle.“ Wer ihm jetzt mit dem funktionierenden Nahverkehr in Berlin komme, „dem sage ich: Stimmt. Aber das ist auch das defizitärste Verkehrsunternehmen Deutschlands“.