Kreis Mettmann. . Zwar ist die Zahl der Verkehrstoten drastisch gestiegen – dafür gibt es aber kaum mehr Unfälle und weniger Verletzte. Werte liegen teils deutlich unter dem Landesschnitt.

Wäre da nicht eine einzelne, erschreckend hohe Zahl, dann wäre die Unfallstatistik der Kreispolizei für das Jahr 2015 in der Tat ein Grund zur Freude. Denn der Trend auf den Straßen im Kreis Mettmann ist fast durchweg positiv: Weniger Verletzte, weniger Unfälle mit Kindern, die Unfallhäufigkeit deutlich unter dem Landesschnitt.

Einfluss der Polizei begrenzt

Doch da ist aber auch jene einzelne Zahl: 14 (WAZ berichtete). So viele Tote gab es zwischen Velbert und Langenfeld schon lange nicht mehr. Und zum Vergleich: 2014 gab es lediglich einen Verkehrstoten zu beklagen. „Diese Zahl macht uns alle sehr traurig“, sagte Landrat Thomas Hendele bei der Präsentation der Statistik. Aber: „Die Einflussmöglichkeiten der Polizei sind bei den meisten Fällen gering.“ Etwa, wenn der Fußgänger bei „rot“ über die Ampel geht oder an unübersichtlichen Stellen die Seite wechseln will, ohne auf den Verkehr zu achten.

Zwar wirft die Zahl der Todesopfer einen Schatten auf die Bilanz, aber das Positive soll ja darüber nicht vergessen werden: Mit 2735 Unfällen pro 100 000 Einwohnern liegt der Kreis Mettmann rund 20 Prozent unter dem Landesschnitt. Ebenso gibt es im Vergleich zum NRW-Durchschnitt deutlich weniger Verletzte auf 100 000 Einwohner, nämlich 346 (NRW: 392). Und – was Peter Nieth, Leiter der Direktion Verkehr besonders erfreut: Es sind auch deutlich weniger Kinder verletzt worden, als noch im Jahr 2014. Dazu kommen weniger Unfälle unter Alkoholeinfluss.

Zu schaffen wiederum macht der Polizei weiterhin das Thema Raserei. So sei etwa der Unfall auf der Abtskücher Straße in Heiligenhaus mit zwei Toten vermeidbar gewesen, hätte sich der Autofahrer an die vorgeschriebene Geschwindigkeit gehalten, erläuterte Nieth. „Natürlich haben wir auch motorisierte Zweiradfahrer im Blick“, fährt der Leiter der Direktion Verkehr fort. Denn bei Kontrollen hätten die Beamten insgesamt rund 44 500 Tempoverstöße geahndet. „Hier arbeiten wir allerdings mit der Polizei in Wuppertal und im Ennepe-Ruhr-Kreis zusammen, um die bekannten und beliebten Motorradstrecken im Kreis und in der Umgebung besser im Blick zu haben.“

Für die Zukunft setzt die Polizei weiter auf Prävention. Das Projekt „Crash Kurs NRW“ wird fortgesetzt. Hier stehen Schüler im Mittelpunkt und sollen für Gefahren sensibilisiert werden. Um die Senioren kümmern sich im Kreis die so genannten ASSe, von denen rund 100 in den zehn Städten unterwegs sind. Und mit „Schütz Dich“ startet eine weitere Kampagne, die Autofahrer mit drastischen Mitteln die Augen öffnen soll.