Velbert. . Diskussion auf der Jahreshauptversammlung: Mehr politischen Einfluss nehmen bei Themen wie Stadtgalerie, Klinikum und Flüchtlinge.
Die Bürgervereine wollen sich wieder stärker in die politischen Debatten der Stadt einmischen. Das sagte der Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft Velberter Bürgervereine (ArGe), Dirk Lorenz, der jetzt auf der Jahresversammlung der Velberter Bürgervereine einstimmig in seiner Funktion als erster Vorsitzender bestätigt wurde. „Es waren einige Delegierte und darunter besonders mit Klaus Schmitz der Vorsitzende aus der Oberstadt, die Kritik übten an der unkritischen Haltung einiger Bürgervereine“, sagte Lorenz. Die neue Stadtgalerie, die Zukunft des Klinikum Niederberg, die Unterbringung und Integration der Flüchtlinge – es gebe genügend wichtige Anlässe, wo die Stimme der Bürgervereine wieder von Gewicht sein sollten, meinten die Delegierten. „Die Bürgervereine sind nicht so unbedeutend, dass sie keine Meinung haben sollten!“
Ein wichtiger Schritt zu mehr Einfluss auf den Kurs Velberts ist auch getan: In diesem Jahr wird es nach einer Pause erstmals wieder die traditionellen Rathausgespräche mit dem Bürgermeister und den Spitzen der Verwaltung geben. „Bürgermeister Dirk Lukrafka hat uns schon sehr früh signalisiert, dass er ein Interesse habe an gut funktionierenden Bürgervereinen“, berichtet Lorenz.
Überalterung und Mitgliedsschwund
Bei den Wahlen in der ArGe gab es wichtige Weichenstellungen: Für Hans-Jürgen Schneider rückte Wolfgang Werner auf die Position des zweiten Vorsitzenden. Andreas von der Heiden ersetzt Wolf-Dieter Thien als Beisitzer. „Sowohl meine Wiederwahl wie auch Thiens Verzicht waren keine Überraschungen des Abends“, versichert der ArGe-Vorsitzende. Im Vorfeld habe es dazu offene Überlegungen gegeben, alles sei im Konsens gelaufen.
Ein Problem, das für Diskussion auf der Jahreshauptversammlung sorgte, ist die Nachwuchsarbeit der angeschlossenen Bürgervereine. „Die Erkenntnis ist ja da, dass wir uns bei jüngeren Leuten in der Stadt bekannter machen müssen“, räumt Lorenz ein. Eigentlich sollte auf der ArGe-Sitzung im Breuersaal der Bürgerstube auch konkret über Maßnahmen gesprochen werden, wie das zu bewerkstelligen sei. Doch letztlich wurde dieses brisante Thema verschoben.
Unter den aktuell 16 Bürgervereinen schwächeln unter den kleinen einige, es wird Überalterung und Mitgliedsschwund an die ArGe gemeldet.
„Wir haben Fusionen erlebt, andere schließen nicht aus, aufzugeben“, berichtet Lorenz. Aber es gibt auch jene wie Langenberg, Nierenhof oder Plätzchen-Losenburg, die Mitgliederzuwächse verzeichnen. „Wichtig ist, Nachwuchs durch Aktivität zu bekommen!“