Velbert. . Am Dienstag entscheidet der Rat über ein Klimakonzept. Ziel ist es, die Stadt mit einem Bündel an Maßnahmen umweltfreundlicher zu gestalten.

Ein gesundes Klima für Velbert schaffen: Das soll das Klimakonzept, das der Rat der Stadt am Dienstag beschließen soll. Ziel ist es, mit einem Bündel an Maßnahmen den Ausstoß von 10,8 Tonnen des umweltschädlichen Kohlendioxids (CO2) pro Velberter Bürger bis 2050 auf 1,7 Tonnen zu senken.

Um diesen Wert zu erreichen, sollen zunächst 40 Maßnahmen aus verschiedenen Handlungsfeldern umgesetzt werden. Wie diese aussehen, erläutert die Klimaschutzbeauftragte für Velbert, Meike Heß: „Ein Handlungsfeld ist die Mobilität in der Stadt.“ So sollen etwa ein Radverkehrskonzept entwickelt und ein Tankstellennetz für Elektroautos aufgebaut werden.

Stadt soll auch renaturiert werden

Es sind aber nicht nur städtische Akteure in das Konzept eingebunden, sondern auch Vertreter aus Wirtschaft, Politik, Verbänden oder dem Naturschutz. So solle etwa der Verkehrsclub Deutschland in Schulen gehen und erklären, wie klimafreundlicher Schulverkehr aussehen könnte. „Zum Beispiel können Eltern Fahrgemeinschaften bilden, oder sie erfahren, wie ihr Kind mit dem Fahrrad zur Schule kommen könnte“, sagt Heß.

Ein weiteres Handlungsfeld ist die klimagerechte Stadtentwicklung. Das bedeutet nicht nur, dass bei Neubauprojekten Klimastandards umgesetzt werden – sondern auch, dass die Stadt für eine bessere Ökologie „renaturiert“ wird. „Es sollen verrohrte Gewässer wie der Hardenberger Bach frei gelegt werden.“ Oder auch versiegelte Flächen wieder begrünt werden.

Auch die energetische Stadtsanierung und eine klimafreundliche Stadtverwaltung sind wichtige Felder. So soll etwa die Straßenbeleuchtung umweltfreundlicher werden – was aber nicht bedeutet, dass jede zweite Laterne ausgeschaltet wird. Heß: „Die Laternen werden auf LED umgerüstet.“ Auch in der Wirtschaft, die 42 Prozent der Energie verbraucht, sollen Maßnahmen greifen. Etwa bei einem klimafreundlichen Gewerbegebiet. Zudem sollen die Städte im Kreisgebiet zusammenarbeiten und z. B. Photovoltaik-Anlagen in ihren Liegenschaften installieren.

Wenn der Rat das Konzept so beschließt, soll alles auch zügig anlaufen. „Wir werden einen Klimaschutzmanager für die Stadt suchen“, erklärt Heß. Dieser werde über drei Jahre bis zu 91 Prozent mit Mitteln des Bundesumweltministeriums gefördert – die Förderung könne aber auch auf fünf Jahre ausgedehnt werden. In dieser Zeit sollten die meisten der Klimaschutzprojekte realisiert worden sein. Wie viel das Ganze kosten wird, ist aber noch nicht klar. Doch es hat seinen Preis. So ist alleine das Radverkehrskonzept mit 50 000 Euro veranschlagt. Es fließen aber auch Fördermittel „im fünfstelligen Bereich“ nach Velbert. Für Meike Heß ist das alles gut angelegtes Geld: „Bis 2050 soll der Energieverbrauch in der Stadt um 42 Prozent gesenkt werden.“