Tönisheide. Donnerstag beginnt der Stadtteil-Weihnachtsmarkt. Zum ersten Mal steht auch der Kinderkochbus der Diakonie auf dem Kirchplatz.

Als Wilbert Hager, Vorsitzender der Werbegemeinschaft Tönisheide, am Montagmorgen den Kirchplatz inspizierte, musste er erst einmal tief Luft holen: Bei sechs Holzhütten war das Dach abgerissen, zum Teil fehlten Türen, so sehr hatte der Sturm gewütet. Und das, wo doch morgen der Hubbelsgasser Weihnachtsmarkt startet.

Aber keine Panik: Pünktlich um 17 Uhr gibt es den ersten Glühwein, versichert Wilbert Hager, der sich von Petrus’ Launen nicht aus der Ruhe bringen lässt. Mit vereinten Kräften und fleißigen Helfern wurden die sechs Buden in Windeseile wieder auf Vordermann gebracht. „Stress? Wie schreibt man das? Ich kenne nur viel Arbeit und dazu gute Laune.“ Nach dem ersten Schrecken und der großen Erleichterung, dass niemand durch die herumfliegenden Holzteile verletzt wurde und auch keine Schäden an Autos und Gebäuden zu beklagen sind, freut sich Wilbert Hager jetzt auf vier hoffentlich trockene Tage auf dem „gemütlichen Tötter-Weihnachtsmarkt“, wie er selbst sagt.

Noch nie Randale erlebt

Von Donnerstag bis Sonntag lautet dann wieder das Motto: Leute treffen, reden, Spaß haben. Worauf Hager, der den Hubbelsgasser Weihnachtsmarkt vor 32 Jahren mit Metzgermeister Kurt Kampmann aus der Taufe hob, besonders stolz ist: „In all den Jahren ist es immer friedlich geblieben. Keine Randale, keine Polizei.“

Eines mögen die Besucher allerdings nicht so gern: auf dem Weihnachtsmarkt einkaufen. Die Veranstalter – Geschäftsleute aus Tönisheide sowie die evangelische und katholische Kirchengemeinde – haben sich darauf eingestellt: Es gibt alles, was Leib und Seele zusammenhält, aber eben kein Kunsthandwerk, keine Textilien. Und auch Wilbert Hager, Inhaber des gleichnamigen Blumengeschäftes, bietet in diesem Jahr zum ersten Mal keine Adventsgestecke an, sondern – Fisch! „Kleine Kimmerlinge, knusprig frittiert.“

Was es sonst noch alles gibt? Unter anderem Grünkohl, Gulaschsuppe, Currywurst, Crêpes und Kakao. Zum ersten Mal ist dieses Jahr die Diakonie mit ihrem Kinder-Kochbus dabei: Am Freitag und Samstag können kleine Köche nach Herzenslust schnippeln und köcheln, während ihre Eltern entspannt über den Weihnachtsmarkt schlendern.

Auch auf der Bühne gibt’s viel zu sehen und zu hören, genaue Zeiten siehe Infokasten: Beide Kindergärten sind wieder mit dabei, die Musikakademie Velbert führt ein Musical auf, Uwe Heidelberg, Schulleiter der Heinrich Kölver Schule, singt und spielt Keyboard. Zusammen mit seinem Kumpel Markus Förster (Gitarre) sorgt er für „Soulfull Christmas“, so das Programm. Und auch Geschäftsmann Clemens Bender beweist, dass sein Herz nicht nur für den ASV Tönisheide schlägt: Besinnlich-rockig beendet er den Hubbelsgasser.