Viel Applaus gab es im vollbesetzen Dom beim 38. Adventskonzert des Rhythmus-Chors Velbert-Neviges. Auch in diesem Jahr traten wieder junge Solisten in dem mächtigen Gotteshaus auf.

Die Anspannung ist mit den Händen greifbar, und es gehört ja auch eine riesige Menge Mut dazu: Vor ein Mikrofon zu treten und in einem mächtigen, hohen Gotteshaus ganz allein vor hunderten von Menschen zu singen – auch, wenn ein starker Chor im Hintergrund steht. Vor allem für die jungen Solisten gab es Sonntagnachmittag donnernden Applaus im Mariendom.

Kein erster Advent ohne das traditionelle Konzert des Rhythmus-Chors Velbert-Neviges, der auch zum 38. Mal die Herzen seines Publikums berührte.

Wie viele Ratsmitglieder ließ es sich auch Bürgermeister Dirk Lukrafka nicht nehmen, den besinnlich-beschwingten Songs der Hagling-Chöre zu lauschen, ebenso wie Altbürgermeister Heinz Schemken. „Wieder naht der heil’ge Stern“, so jubilierte der Chor zum Auftakt. Solistin Kathrin Junert bekam die bei vielen Chören gefürchtete Akustik des mächtigen Domes ganz souverän in den Griff.

Der frühere langjährige Wallfahrtsleiter Pater Hubertus Hartmann kam zum Konzert wieder eigens aus Dortmund angereist, in seinen Gedanken zum Advent ging es auch um Sterne: Sterne, die man verspricht, für den anderen vom Himmel zu holen. Sterne, die glanzvoll strahlen und doch verblassen. Aber ein Stern, der gehe nie unter: „Wenn mich jemand trotz aller Unausstehlichkeit mag, dann naht der heil’ge Stern. Es kann sein, dass der Stern mal abhanden kommt, aus fremder oder auch eigener Schuld, aber es gibt immer einen Weg, ihn wiederzufinden.“

So nachdenklich gestimmt, ging es musikalisch fröhlich-besinnlich weiter: Bei „Willkommen hier im Dom“ und „Still zünden wir ein Lichtlein nun an“ kamen die Kleinsten ganz groß ‘raus: Niemand blieb ungerührt, als die mit elf Jahren jüngste Solistin Sarah Spreitzer in dem großen Gotteshaus ihr Solo anstimmte, und auch Joelina Bühren und Joyce Hardt, beide zwölf Jahre alt, war der Respekt aller sicher.

Respekt für junge Solisten

Im zweiten Programmteil machte der Rhythmus-Chor seinem Namen alle Ehre, da war es vorbei mit „stillgestanden“, da kam Bewegung in Takt und Mensch, wurden Arme geschwungen und gewippt. Aylin Leoni Sezer, Anna Rau und Nathalie Scherberich hatten sichtlich Spaß bei ihrem Lied „Lily of the Valley“, Christina Hagling begeisterte das Publikum mit einem Solo beim Michael Jackson-Welthit „Heal the world“. Doch was wäre die lebendigsten Sänger ohne Musik? Organistin Petra Kubernus unterstützte den Chor, als Solisten brillierten Laura Bialas (Querflöte), Torsten Haase (Keyboard) und Julian Schlipköter (Trompete).

Das „Ave Maria Glöcklein“ am Schluss erschall dann „mit geistlicher Veredlung“ durch den Dom, wie Chorleiter Manfred Hagling launig anmerkte: Hatte sich doch Pater Hubertus spontan unter die Sängerschar gemischt.