Neviges. . „Glaubenswege: Umbrien“ heißt der Reiseführer, den Bruder Peter Fobes geschrieben hat. Mit vielen nützlichen Tipps können Wanderer auf den Spuren des heiligen Franziskus wandeln.

Umbrien, das grüne Herz Italiens. Sanfte Hügel, Pinienhaine, verwunschen gelegene Klöster – und die Stadt Assisi. Doch so groß der Hype um die Geburtsstadt des heiligen Franziskus ist, so unbekannt sind all die andere Kleinode dieser herrlichen Landschaft. Über das Land seines Ordensgründers hat Bruder Peter Fobes jetzt seinen zweiten Reiseführer geschrieben.

„Glaubenswege: Umbrien. Pilgern im Land des heiligen Franziskus“ heißt die Liebeserklärung an diese auch für viele Italienfans noch unentdeckte Landschaft. Während der Romführer, Bruder Peters erstes Buch, eher voll gespickt war mit kunsthistorischen Details, richtet der 62-Jährige hier sein Augenmerk auf das Mystisch-Geheimnisvolle. Wer sich auf die Spuren Franziskus begibt, der sucht Wege der Stille. Und findet mit diesem Buch in der Tasche besondere Orte wie die malerisch gelegene Einsiedelei „Carceri“, wo vier Franziskaner in völliger Einsamkeit leben. Nein, sein Reiseführer sei kein Handbuch für Pilger, eher ein Wanderführer für religiös interessierte Menschen, so Bruder Peter. Neben kleinen Gebeten, Aphorismen und einer Unmenge an kunsthistorischem Wissen findet der Wanderer nützliche Tipps. „Die Wanderwege in Italien sind ja oft schlecht ausgezeichnet, die Italiener fahren am liebsten mit dem Auto zur Kirche.“

Man merkt, dass hier jemand genau hingeschaut hat, sich viel Zeit und Muße nahm.Von März bis November 2011 verbrachte der Franziskaner eine Sabbatzeit in Assisi, bevor er als Wallfahrtssekretär nach Neviges kam. An jene Stätte, die ihn schon als 23-Jährigen fasziniert hatte. Der damalige Student der Mathematik und Kunstwissenschaften, der nach seinem Staatsexamen am Franziskus-Gymnasium in der Eifel unterrichtet hatte, verbrachte hier 1975 zunächst ein paar Tage im Kloster. „Das war ein unheimlich starker Eindruck. Hier war ja auch das Noviziat, hier habe ich zum ersten Mal junge Franziskaner kennengelernt“ In jener Zeit erlebte er auch die erste Liturgie in dem imposanten, modernen Mariendom: „Ein Erlebnis, das mich gefangen genommen hat, was sicherlich auch mit der Architektur des Domes zusammenhängt.“

Nie wird er vergessen, als er seinen Eltern – der Vater war Arzt – eröffnete, dem Orden beitreten zu wollen. „Ich hatte erst Angst, wusste nicht, wie mein Vater reagiert.“ Eine Sorge, die unbegründet war. Die Eltern, so Bruder Peter, hätten sich gefreut, dass ihr Sohn seinen ganz eigenen Weg gefunden hatte.