Velbert. . NEG-Lehrerin Nicole Jank hat eine Schau mit vielen mathematischen Phänomenen nach Velbert geholt und für Schüler und Besucher zugänglich gemacht.

Welche Kugel rollt schneller den Berg herab, die auf der gebogenen oder die auf der kerzengeraden Strecke? Für Alenya, 9, die heute mit ihrer Grundschulklasse die zurzeit im Nikolaus Ehlen-Gymnasium aufgebaute Ausstellung „Mathematik zum Anfassen“ besucht, ist die Antwort sonnenklar: „Auf der gebogenen Strecke, weil die Kugel da Anlauf nimmt.“

Die Kugelbahn ist nur eine von 20 Exponaten, die noch bis zum 6. November in der Schule an der Friedrich-Ebert-Straße 81 aufgebaut sind und von Mathelehrerin Nicole Jank nach Velbert geholt wurden. Sie selbst hat die Wanderausstellung, die Teil des Mathematikums im weltweit ersten und einzigen Mathematik-Museum in Gießen, bereits vor zehn Jahren besucht. Nach einem Dreivierteljahr Sponsorensuche in der Schloss- und Beschlägestadt freut sie sich, die wandernde Version jetzt hier zu haben: „In der Mathematik schreckt die formelle Sprache schnell ab, hier können die Kinder durch Ausprobieren verstehen lernen.“

Bauen, tüfteln, ausprobieren

Und das macht der Besuch von der Bergischen Grundschule nur zu gerne. Eine Gruppe sitzt an einem Tisch mit bunten Plastikbauteilen und baut eifrig Formen nach, die neunjährige Marleen beobachtet ganz genau einen Computerbildschirm, um zu schauen, welche Schritte sie gehen muss, damit ihre erlaufene der dargestellten Funktionskurve gleicht. Eine weitere Gruppe tummelt sich im großen Kaleidoskop und freut sich über die vielfache Wiedergabe. Und wer dieser Leonardo da Vinci, der Erfinder der hier vorgestellten tragbaren Brücke ist, die von den Schülern eifrig aus einzelnen Holzteilen zusammengesteckt wird, kann der neunjährige Tom sofort erklären: „Der hat die Mona Lisa gemalt.“

Mittlerweile hat eine Schulklasse des NEG die Grundschüler abgelöst und der zwölfjährige Étienne denkt eifrig darüber nach, wie er verschiedene Holzplatten anordnen muss, damit eine völlig frei über dem Abgrund schwebt. „Ich mag das so experimentieren“, erklärt er. Genau was Nicole Jank erreichen wollte: „Ich möchte einen anderen Zugang zur Mathematik anregen.“

Die Ausstellung hat für jede Altersgruppe etwas zu bieten und kann noch bis zum 6. November in der Woche täglich von 8 bis 16 Uhr, freitags bis 14 Uhr besucht werden und ist auch am Wochenende z. B. für Familien von 11 bis 17 Uhr interessant (Eintritt: Schüler 1 Euro/ Erwachsene 2 Euro).