Velbert. . Bürger stellt Antrag im Rat, um lästige Parkscheinregelung für die freie halbe Stunde durch Parkscheiben zu umgehen. Stadt hält am bewährten System fest.

Schnell in die Stadt fahren, Auto abstellen, in ein Geschäft springen und dann wieder weiter: Das ist in der Stadt möglich, sogar mit kostenlosem Parken im Innenstadtgebiet. Doch genau der Parkplatz, kann zu einer abrupten Bremse werden, denn zunächst muss ein Parkscheinautomat aufgesucht werden, eine Taste betätigt und dann ein kleiner Parkschein zurück ins Auto gebracht und dort hinter der Windschutzscheibe platziert werden. Aufwendig und verschwenderisch findet der Velberter Rolf Holl dieses Prozedere und verlangt eine umweltschonende und bürgerfreundliche Alternative, einer Regelung, die es ermöglicht, für die kostenlose halbe Stunde lediglich eine Parkscheibe auszulegen, anstelle eines Papieres.

Ein Antrag im Rat der Stadt soll deswegen gestellt werden, denn die Lösung mit der Parkscheibe spart laut Holl Kosten von Wartungen, Reparaturen, Papier und Strom, zudem sei das Hin und Her zwischen Auto und Automat für die kurze Parkdauer umständlich. Doch sind die Quittungsdrucker im Konzept der Parkraumbewirtschaftung der Stadt tatsächlich unwirtschaftlich? „Alle Automaten sind solarbetrieben und das Papier, das heraus kommt, ist werbefinanziert“, gibt Arnd Sulimma, Technische Betriebe, Entwarnung zu Bedenken der Kostenfragen von Parkscheinautomaten. Da somit keine laufenden Materialkosten entstehen, fallen lediglich Beträge und Arbeiten für die Entleerung von eingeworfenem Geld und die Bestückung mit Papier der automatischen Geldeintreiber an.

Auf die insgesamt rund 780 Parkplätze kommen in Velbert Mitte 30 Automaten, in Neviges drei und in Langenberg ein weiterer solarbetriebener Ticketdrucker und „keiner davon ist weiter als 50 Meter vom Parkplatz entfernt.“ Zudem schlage der Automat, laut Sulimma, stets zwei bis drei Minuten bei der Zeitrechnung drauf, so dass von der halben Stunde Gratis-Parken keine Zeit für den Weg verloren gehe.

Keine Dauerparker in der Stadt

„Die Lösung für eine halbe Stunde eine Parkscheibe auszulegen, ist nicht sinnvoll“, betont Sulimma aus Sicht der Stadt. „Es gibt einen Beschluss zum Parkraumkonzept der Stadt, dass vorsieht, die Plätze eine halbe Stunde frei zu halten.“ Es sei schlicht „Ungleichbehandlung“ gegenüber dem kostenpflichtigen Parker. Immerhin könnten Bürger mit einer Parkscheibe im Extremfall bis zu 59 Minuten lang einen Stellplatz kostenfrei blockieren. „Das verstößt aber gegen den Beschluss.“

Zudem müsse eine zusätzliche Beschilderung installiert werden, die eine neue Regelung kenntlich mache, die allerdings weder nötig noch gerecht sei. Sulimma erklärt: „Im Innenstadtbereich geht es darum, keine Dauerparker zu haben.“ Hohe Kosteneinnahmen generiere das System nicht, sei dafür nicht ausgelegt. Weil die Parkplätze „rar gesät“ seien, werde mit dieser Maßnahme hauptsächlich dafür gesorgt, einen hohen Umschlag auf den Flächen zu behalten und erst das ermöglicht eine Chance auf einen gratis 30-Minuten-Platz.