Die „R + M de Wit GmbH“ aus Velbert legt Wert aufs Wohlbefinden ihrer Mitarbeiter. Sie führt Angebote zur Gesundheitsförderung und zum Stressabbau ein.

Die Belegschaft der „R + M de Wit GmbH“ – gut 90 Leute sind im Vertrieb an der Heidestraße beschäftigt – war dieser Tage mal ausgesprochen schlecht zu erreichen. Vielfach waren nur Anrufbeantworter geschaltet, und statt sich am Arbeitsplatz um die Kunden und das Kerngeschäft, nämlich Komponenten bzw. Zubehör für Hochdruckreiniger zu kümmern, saßen die Mitarbeiter in Vorträgen über Osteopathie oder Stressreduzierung und- management, probierten sie progressive Muskelentspannung aus oder ließen sich massieren. Ihre Chefs haben’s so gewollt.

Denn dieser Gesundheitstag mit Analysen, Aktivitäten und individueller Beratung soll keine Eintagsfliege bleiben, wie Stephan Kipshoven als Projekt-Verantwortlicher erklärt, sondern er bildete vielmehr den Auftakt für eine dauerhafte, überdies nachhaltige und in den normalen Arbeitsalltag integrierte Gesundheitsförderung. Etwa mit Entspannungstechniken und Massagen in speziellen Firmen-Räumen. Letzteres einmal die Woche während der Arbeitszeit ein Viertelstündchen; zwei Drittel der Kosten zahlt der Arbeitgeber.

Als Betrieb attraktiv sein

„Tolle Idee“ habe er nach einem Besuch mit dem Verein Schlüsselregion bei der Firma „Mecu“ gedacht, die vor Ort auf diesem Gebiet als Trendsetter gilt, erinnert sich Alexander de Wit, der zusammen mit seinem Bruder André die Geschäfte führt. „Später haben wir überlegt, was können wir tun und einführen? Was ist sinnvoll?“

Gründlich, umfassend und ziemlich professionell wurden zunächst die Mitarbeiter selbst befragt, um u. a. auch deren persönliche Wünsche und Anregungen einzufangen. Dabei ging’s beileibe nicht nur um belastete Knie, verspannte Nacken und ähnliches. Da galt das Interesse vielmehr auch einem ganz anderen Wohlbefinden. Wie oft man etwa in den zurückliegenden Wochen mit Freude gearbeitet habe. Oder aber stolz auf seine Arbeit gewesen sei. Oder durch die Arbeit Anerkennung bekommen habe.

Lucia Sguera hält die Taten ihrer Chefs für eine richtig gute Idee. Sie hat’s im Schulterbereich „vom schweren Heben“, interessiert sich für Osteopathie. „Das war schon eine Überraschung“, damit habe man so nicht gerechnet, sagt Bernhard Papies. Ihn plagt sein Rücken, also liebäugelt er mit Massage.

Gesundheit und Wohlbefinden am Arbeitsplatz sind bei „R + M de Wit“ auch Teil des Bemühens, eine „Arbeitgeber-Marke“ zu kreieren, um ein Image aufzubauen und den Bekanntheitsgrad zu steigern. Und eine ausgeprägte Zufriedenheit der Mitarbeiter sei natürlich auch wichtig, so Alexander de Wit, um sie anzuziehen, zu rekrutieren und ans Unternehmen zu binden. „Wir wollen ja als Betrieb attraktiv sein.“