Langenberg. . Wegen der Flüchtlings-Unterbringung muss das Gymnasium Langenberg auf unabsehbare Zeit auf seine Sporthalle verzichten. Aber: Ersatzlösungen wurden gefunden.

Am Freitag beginnen die Herbstferien – und bringen erst einmal eine zweiwöchige Verschnaufpause fürs Gymnasium Langenberg. Sieht man sich doch seit Mitte vergangener Woche mit einem nicht eben kleinen Organisationsproblem konfrontiert: Weil die Stadt Flüchtlinge in der Sporthalle an der Panner Straße unterbringen musste, kann dort auf unabsehbare Zeit kein Sportunterricht mehr stattfinden. Ein Problem, für das man an der Schule nach Lösungen sucht.

Und zum Teil auch schon gefunden hat. Regelmäßig, so hat Schulleiter Markus Ueberholz angekündigt, wolle er die Eltern auch über alle Details im Zusammenhang mit der Flüchtlingsunterbringung unterrichten. Eine Ankündigung, der bereits Taten folgten: Vor wenigen Tagen schrieb der Direktor eine ausführliche Mai, um die Eltern „auf dem aktuellen Stand der Entwicklungen zu halten“.

Feueralarm in der Mensa

In dem Schreiben unterrichtete der Schulleiter die Eltern zunächst über die Zahl der tatsächlich in der Halle untergebrachten Flüchtlinge – gegenwärtig weniger als 40. Betreut würden sie vom Roten Kreuz. Er selbst, so schreibt Ueberholz den Eltern auch, habe an zwei Tagen in der vergangenen Woche an der Bushaltestelle Aufsicht geführt.“es hat keinerlei Auffälligkeiten, Kontakte oder ähnliches gegeben“, so der Schulleiter. Der im Übrigen auch ein Gerücht korrigiert, das offenbar die Runde machte: „Der Feueralarm am vergangenen Mittwoch entstand in der Mensa, nicht in der Sporthalle.“

Großreinemachen im Nizzabad

Detailliert informiert er die Eltern auch darüber, welche Auswirkungen die Flüchtlings-Unterbringung auf den Sportunterricht hat. So habe die Schule „in enger Abstimmung mit der Stadt“ Zeiten in der Turnhalle der Windrather Talschule und im Schwimmbad erhalten. Dass das Nizzabad in den ersten drei Wochen nach den Herbstferien grundgereinigt werde, verschärfe die Lage allerdings noch, so Ueberholz.

Sportstunden könnten ausfallen

Nach den Herbstferien soll ab dem 19. Oktober dann ein Plan greifen, den die Fachschaft Sport in dieser Woche ausarbeiten wolle. Aber: Nicht in allen Fällen stehe eine Sportstätte zur Verfügung, machte der Schulleiter deutlich, dass es wohl auch zum Ausfall von Sportstunden kommen könne. „Die Schüler sollten aber zu ihren Sportzeiten immer auf Sportunterricht, auch draußen, vorbereitet sein“, schreibt Ueberholz.

Qualifikationsphase hat Priorität

Prekärer stellt sich die Situation allerdings für die Oberstufenschüler da – wäre hier doch möglicherweise gar die Zulassung zum Abitur tangiert. Der Schulleiter dazu: „Der Sportunterricht in der Qualifikationsphase genießt höchste Priorität, da es hier um die Laufbahnsicherung des Abiturs geht.“

Die Schule versuche „im Rahmen der aktuellen Möglichkeiten, den Sportunterricht so gut es geht durchzuführen und zumindest häufig Bewegungszeiten zu ermöglichen, heißt es abschließend.

Platz für 180 Flüchtlinge

39 Flüchtlinge sind zurzeit in der Sporthalle des Gymnasiums untergebrachte, bestätigte Stadtsprecher Hans-Joachim Blißenbach eine WAZ-Anfrage. Maximal 180 könnten dort untergebracht werden. Entschieden trat Blißenbach aber Gerüchten entgegen, auch in weiteren Langenberger Turnhallen, beispielsweise an der Hüserstraße, sollten Flüchtlinge untergebracht werden. „Das ist absoluter Unsinn, das ist nicht geplant.“