Velbert. . WAZ und Sauerländischen Gebirgsverein zog es am Samstag in den Herminghauspark, danach kreuz und quer durch den Langenhorst. Rund 60 interessierte Wanderfreunde schlossen sich an.
Heimatkunde in allerschönster Aufbereitung erlebten die rund 60 Wanderer, die auf Einladung von WAZ und Sauerländischem Gebirgsverein (SGV) am Samstag wieder zu einer stimmungsvollen Herbstwanderung durch das grüne Niederberg aufgebrochen waren. Wanderführerin Ingrid Kretzschmar vom SGV hatte eine Route erarbeitet, die von der Innenstadt direkt in den Herminghauspark und von dort in den Langenhorster Wald führte. Mitten im Park und später in der Siedlung wartete Dr. Jutta Scheidsteger auf die Wanderfreunde, um ihnen Einblicke in die Historie zu vermitteln. „Das Gesicht des Herminghausparks hat sich über die Zeit seines Bestehens immer mal wieder verändert“, sagte die Vorsitzende des Bergischen Geschichtsvereins. Während in den 50er Jahren weite Flächen mit Rosenbeeten bedeckt waren, hatte die Velberter Bevölkerung kriegsbedingt wenige Jahre vorher noch einen guten Teil des Parks zum Anbau von Gemüse genutzt, berichtete Scheidsteger.
Auf schmalem Pfad ging es weiter zur Werdener Straße, von dort hinein in den Langenhorster Wald. Nach dem Aufstieg in die Siedlung wartete dort bereits wieder Jutta Scheidsteger, um über die Anfänge des Stadtteils zu erzählen. „Es war der Sozialethiker Nikolaus Ehlen, der maßgeblich die Grundlagen für eine Ansiedlung von weniger betuchten Menschen schaffte“, so Scheidsteger. „Was mich wirklich begeistert an den Menschen in diesem Ortsteil, sind die Solidarität und der Zusammenhalt“, sagte die Referentin, die den interessierten Wanderern einen Überblick gab über die verschiedenen Generationen von Langenhorster Siedlern.
Klagen über Vandalismus
„Kreuz und quer“, das war auch das Motto der mittlerweile 15. gemeinsamen Wanderung, ging es dann durch den Langenhorst. Eine gute Gelegenheit für Hans Bunk, den Vorsitzenden des Sauerländischen Gebirgsvereins in Velbert, auf Spuren des Vandalismus im Wald aufmerksam zu machen. Anschauung dafür gab es auf einem Teilstück des Neanderlandsteigs: „Unsere Abteilung hat hier die roten Wanderzeichen dieses Premiumwanderwegs angebracht, und wir müssen es immer wieder erleben, dass sie mit Schraubenziehern von den Bäumen abgelöst werden“, klagte Bunk.
Das stabile Wetter und eine abwechslungsreiche Route verbreiteten gute Laune, und beim gemeinsamen Rasten am Fasanenweg sagte Wanderin Ruth Glessner stellvertretend für viele: „Wo geht es denn nächstes Jahr hin?“.