Velbert. . Wichtige Daten jedes Baums im Stadtgebiet auf Knopfdruck. Umstellung von analog auf digital ist fast abgeschlossen. Vorteil: rechtssicherer dokumentieren.
Die Technischen Betriebe Velbert (TBV) sind im gesamten Stadtgebiet für weit mehr als 20 000 Bäume zuständig. Diese stehen, wachsen und gedeihen in Parks und entlang von Straßen. Der gesamte Forst ist hingegen komplett ausgeklammert. Hinzu kommen noch die Bäume, die die TBV im Auftrag des Fachbereichs Immobilienservice auf Kita-Geländen und auf Schulhöfen betreuen. Zurzeit wird das gesamte Baumkataster durchforstet, genauer gesagt: von analog auf digital umgestellt.
Das alte, analoge Register beherbergt in Dennis Schiefersteins Büro im TBV-Gebäude Am Lindenkamp ein wuchtiger metallener Archivschrank mit vier recht voluminösen Schubladen – zwei für Velbert-Mitte und je eine für Neviges und Langenberg. Eng vollgestopft sind sie mit Hängeordnern. Für jedes Objekt einen bzw. für größere wie den Herminghauspark allerdings auch schon mal zwei. Dazu gehören immer ein Plan, der zeigt, wo welcher Baum genau steht, sowie u. a. die jeweilige Nummer, deutscher und botanischer Name, Stammumfang, Höhe, Alter, Kronentraufe sowie eventuelle Mängel und deren genaue Art.
Kontrolle und Verkehrssicherheit
Das mittlerweile bereits zu gut 90 Prozent gefüllte digitale Kataster ist bei Schieferstein, seines Zeichens Sachgebietsleiter Planen und Bauen bei den TBV-„Grünen“, auf dem Rechner gespeichert. Bislang habe man schon rund 20 000 Einzelbäume digitalisiert, so Schieferstein. „Man muss schließlich auch mit der Zeit gehen“, meint Geschäftsbereichsleiter Tobias Schiffer (Öffentliches Grün/Friedhöfe), um umgehend zu präzisieren: „Wir müssen ja rechtssicher dokumentieren.“ Denn beim Baumkataster geht’s nicht zuletzt um Kontrolle, Sicherstellung, Verkehrssicherheit sowie ggf. Maßnahmen und Eingriffe.
Der Wechsel bedeutet vor allem viel Fleißarbeit: Gut 30 Prozent der Inhalte der Mappen hat man peu à peu von Hand bearbeitet, das meiste wird jedoch vor Ort übertragen und gleich in einem Zug auch aktualisiert. Selbstverständlich GPS-unterstützt. Hier kommt Marlene Tomalak ins Spiel. Sie ist gelernte Gärtnerin und zertifizierte Baum-Kontrolleurin. Sie geht raus, prüft, dokumentiert, macht Sicherheitskontrollen, formuliert Arbeitsaufträge und hält Arbeitsleistungen fest. Darüber hinaus kümmert sich die TBV-Mitarbeiterin um Unfallschäden, nimmt sie Wertermittlungen vor und organisiert Nachpflanzungen. Ein wichtiges Hilfsmittel ist bei ihrer Arbeit vor Ort ein Handheld, also ein mobiles, einem Handy ähnelndes Erfassungsgerät.
„Für uns ist das digitale Baumkataster einfach ein Arbeitsinstrument; wir können damit jetzt noch rechtssicherer dokumentieren und es ist auch für Nicht-Experten wesentlich leichter handelbar“, schildert Tobias Schiffer die Vorzüge. „Außerdem haben wir damit einen besseren und rascheren Zugriff, können wir noch schneller aktualisieren.“