Essen/Velbert. . Fahrerin wurde leicht verletzt, Beifahrerin musste mit schweren Verletzungen ins Krankenhaus. Warum der fünf Meter lange und 50 Zentimeter breite Ast abbrach, muss ein Gutachten klären.
Einen riesen Schreck erlebten zwei Velberterinnen am Montagnachmittag auf ihrer Fahrt nach Essen. Ein gewaltiger Buchenast ist auf der B224 am Bredeneyer Berg zwischen Essen-Werden und -Bredeney in Höhe des Heissiwaldes auf das Dach ihres Mercedes gestürzt.
50 Zentimeter dick war der Ast, der auf das Autodach krachte. Die beiden Insassinnen wurden ins Krankenhaus gebracht: Die jüngere Fahrerin erlitt leichtere Verletzung, sie konnte das Krankenhaus bereits wieder verlassen. Die 53-jährige Beifahrerin wird weiterhin stationär behandelt, aber auch ihre Verletzungen seien nicht so schwer, dass Lebensgefahr bestehe, teilte die Polizei mit.
„Die Fahrerin konnte den Wagen aus eigener Kraft verlassen“, berichtete Sascha Keil, Einsatzleiter der Feuerwehr. Um ihre Beifahrerin vorsichtig aus dem Wagen heben zu können, schnitten die Feuerwehrleute das Dach des Wagens mit schwerem hydraulischem Rettungsgerät ab. Vier bis fünf Meter lang war der Ast der „riesigen Buche“, so Keil. Die Polizei war wegen der Länge und des gewaltigen Durchmessers zunächst von einem umgestürzten Baum ausgegangen.
Die Bundesstraße war in Richtung Innenstadt noch bis etwa 19.45 Uhr gesperrt, weil die Feuerwehrleute den Baum zur Sicherung der Verkehrssicherheit Stück für Stück absägten. Das Verkehrskommissariat ermittelt nun, warum ein so großer Ast abbrechen konnte.
Die Feuerwehr hat die stattliche Buche entlaubt und entkront. Sechs Meter des Stammes seien aus „ermittlungstaktischen Gründen“ stehen geblieben. Die Ermittlungen übernimmt bei der Polizei das Verkehrskommissariat, das hat „das entscheidende Stück des abgebrochenen Astes sicherstellen lassen“, sagt Polizeisprecher Lars Lindemann.
Wem gehört der Baum?
Ermittelt werden muss indes noch, wem der Baum gehört. Als Eigentümer kamen zunächst Stadt, Straßen NRW und die Thyssen Krupp AG in Frage. Alle Eigentümer sind verpflichtet, ihre Bäume regelmäßig überprüfen zu lassen. „Die Bäume werden alle sechs Monate kontrolliert, nach einem Gewittersturm erfolgt jedoch in den Tagen darauf eine Sichtkontrolle“, erläutert Frank Hausendorf, Sprecher bei Straßen NRW.
Im Zweifel werden Bäume gefällt. Unfälle mit gesunden Bäumen, aber auch nicht erkennbare Schäden seien laut Baumgutachter äußerst selten, passieren könne aber immer etwas. Die Ursache für den Astabbruch und damit die Frage nach der Haftung auf dem Bredeneyer Berg müssen jetzt geklärt werden. Ein Ermittler des Verkehrskommissariates hat sich dafür zunächst die Unfallstelle samt Stamm und Äste der betroffenen Buche genau angeschaut. Er wird nun entscheiden, ob ein Gutachter hinzugezogen werden muss.