Velbert. . Evangelische Kirchengemeinde Dalbecksbaum steht finanziell arg unter Druck. Die Überlegung, das Areal am Fliederbusch für Wohnbebauung zu verkaufen, hält man aber lediglich für den Fall des Falles in der Hinterhand, heißt es.

Im Westen der Stadt macht man sich Sorgen um die Zukunft des Bürgerzentrums Obere Flandersbach (BOF) am Fliederbusch. Ist tatsächlich was dran, dass die ev. Kirchengemeinde Dalbecksbaum dort angeblich ihre Immobilie verkaufen will? „Wir werden auch schon von Eltern angesprochen, ob es sich überhaupt noch lohnt, wenn sie ihr Kind bei uns anmelden“, erzählt Christiane Zimmermann, die gemeinsam mit Beate Kascha-Kühl im BOF die Spielgruppen „Zwerge und Wichtel“ der gleichnamigen Elterninitiative leitet und betreut.

„Es kommt immer wieder Unruhe auf“, bestätigt Otto Buchholtz und stellt postwendend klar: „Akut besteht dazu aber kein Anlass.“ Er gehört zum Presbyterium der Gemeinde, ist überdies als Baukirchmeister für die Grundstücke zuständig – und ist stv. Vorsitzender im BOF-Verein. Die Gemeinde sei seit langem finanziell sehr angeschlagen und habe immer schon knapsen müssen. Mittlerweile hätten sich die Einnahmen nahezu halbiert. 2014 habe man gemeinsam mit dem Kirchenkreis erneut Sparmaßnahmen diskutiert und überlegt, wie man – zumal angesichts schwindender Rücklagen – bis 2025 ein strukturelles Defizit in Höhe von jährlich 120 000 Euro abbauen könne. Dazu gebe es „ein ganzes Bündel von Ideen“. U. a. auch den Ansatz, „drei Objekte verkaufbar“ zu machen.

Buchholtz nennt das Freigelände an der Apostelkirche, dass man wohl in Kürze werde verkaufen können, weiter die Mozartstraße 41, ein ehemaliges, aktuell gut vermietetes Pfarrhaus, und eben das BOF-Gelände mit insgesamt rund 1300 qm Fläche. Letzteres sei allerdings lediglich eine „Idee auf Vorrat“, um für den Fall des Falles noch etwas in der Hinterhand zu haben. Zumal auch die Änderung des Bebauungsplans abgeschlossen werden müsste, der noch das Areal am Fliederbusch als „Gemeinbedarfsfläche“ ausweist. Der Antrag auf „allgemeine Wohnbebauung“ wurde 2014 gestellt. Letztlich sprängen dabei zwei Grundstücke zum Verkauf heraus. „Man hat uns gesagt, das steht alles noch in den Sternen“, bestätigt Zimmermann die grundsätzlichen Aussagen des Presbyters.

Ankerplatz für den Bürgerverein

Karl-Ernst Starr kann sich ohnehin die Siedlung ohne das BOF nicht vorstellen. „Das ist unser Ankerplatz, ohne das Zentrum hätten wir keine Heimat mehr, das ginge gar nicht“, sagt er, der gleich in zwei Vorständen aktiv ist: nämlich beim Bürgerverein (BV) Obere Flandersbach und beim BOF e.V. Immerhin sei das BOF, wenn auch nicht zu 100 Prozent, so doch „gut“ und vielfältig genutzt, ergänzt der Vorsitzende des Trägervereins, Karsten Bauer.

Die Kirchengemeinde sowie Paul Stein als „wesentlicher Ideengeber“ fürs BOF sei ja eigentlich Initiator der Vereinsgründung gewesen, erinnert Otto Buchholtz. Der Verein sollte das Gebäude tragen, laufende Betriebskosten und kleinere Reparaturen begleichen, aber keine Miete zahlen. „Das ist bis heute so.“

Ansprechpartnerin für Vermietungen für private Feiern und Feste ist Anja Linde: 02051/83866.