Stadtumbau in der Velberter Nordstadt:Tiefert-Großprojekt ist schon weit gediehen
"Raum erleben - Projekt Velbert". Schnörkellos ist der Titel der Broschüre, mit der für die Eigentumswohnungen auf der ehemaligen Beer-Brache geworben wird: 21 Wohneinheiten, die nur einen Teil des Großprojekts ausmachen, das derzeit im Dreieck Schloss-/Hohenzollern-/Rudolfstraße umgesetzt wird. 81 Sozialwohnungen gehören ebenfalls dazu, mehrere kleine Läden und ein großer Discounter. Gestemmt wird das Ganze von einem Investor aus Gevelsberg: Herbert Tiefert. Der 61-Jährige ist gleich mit mehreren eigenen Firmen im Bau- und Immobiliengeschäft tätig, hat in Velbert bereits verschiedene Projekte realisiert, so zum Beispiel auch Am Berg.
Knapp 17 000 Quadratmeter groß ist das Gelände in der Nordstadt, das der Unternehmer Ende des Jahres 2006 erworben hat - beileibe kein Filetstück. Die Industriebrache der ehemaligen Gießerei Beer, ein Schandfleck mit Altlastenverdacht, wollte lange Zeit niemand anfassen. Erst das Programm "Stadtumbau West" mit entsprechenden Förderzusagen von Bund und Land für die Velberter Nordstadt, brachten nach Jahren des Stillstands endlich Bewegung in die Sache. Nach Abriss und Altlastenentsorgung fackelte der Investor nicht lange und begann mit dem Neubau. Zug um Zug.
Bis zum Frühjahr kommenden Jahres soll der öffentlich geförderte Wohnungsbau abgeschlossen sein. Die Wohnungen vermittelt die Stadt Velbert ausschließlich an Mieter mit Wohnberechtigungsschein. Im April zogen die ersten Familien in der Rudolfstraße 8 ein, zum 1. November soll es jetzt auch in Hausnummer 4 wohnlich werden.
U-förmig wird unterdessen bereits in Richtung Schlossstraße weitergebaut, wo später Eigentumswohnungen mit bis zu 108 Quadratmeter Wohnfläche den Gebäudekomplex abschließen werden. Die ersten Eigentümer sollen schon Mitte 2009 einziehen können. So der derzeitige Fahrplan Zwei Stichstraßen werden das Gelände einmal erschließen, das sich dann in insgesamt drei Teile gliedert: östlich das beschriebene Wohnquartier, westlich ein "Baufenster", dessen Nutzung noch offen ist, und in der Mitte ein Discounter (knapp unter der zulässigen Grenze von 800 Quadratmeter Verkaufsfläche). Mit der Einzelhandelsfläche befinde man sich "noch in der Genehmigungsphase", sagt Michael Rode, ein Mitarbeiter des Investors. "Aber sie ist im Nahversorgungskonzept, das 2005 für Velbert erstellt wurde, schon für die Nordstadt ausgewiesen." Dass Penny den Markt als Mieter betreiben will - als zweiten Standort neben der Filiale an der Heiligenhauser Straße -, bestätigt Rode. Im Bereich der Wohnbebauung sollen in Erdgeschoss-Lage noch kleinere Läden eingerichtet werden (insgesamt 450 Quadratmeter), vermietet sei hier aber noch nichts.