Langenberg. . In Bonsfeld im Velberter Stadtbezirk Langenberg könnte ein neues Unterbringungsheim gebaut werden. Den Sportplatz „Stadion Bonsfeld“ will die Verwaltung dem Rat im August als möglichen Standort vorschlagen.

Im Sozialausschuss war das Thema vor 14 Tagen überraschend noch aus dem öffentlichen in den nichtöffentlichen Teil verlegt worden. Nun aber ist es doch öffentlich geworden: Die Stadt prüft, ob auf dem Sportplatz „Stadion Bonsfeld“ ein neues Flüchtlingsheim errichten werden kann. Am Dienstag sollten dazu erste Probebohrungen stattfinden.

„Ja, ich gebe zu: Der Sportplatz in Bonsfeld ist für die Stadt einer der möglichen Standorte für eine neue Flüchtlingsunterkunft“, bestätigte Stadtsprecher Hans-Joachim Blißenbach eine WAZ-Anfrage. Die Bohrungen, so Blißenbach weiter, fänden aber generell bezüglich einer künftigen Nutzung des Platzes statt. Schließlich habe man mit dem Beschluss, den Sportplatz im Langenberger Nizzatal zu renovieren, auch beschlossen, den Sportplatz in Bonsfeld aufzugeben und diese Fläche zur Bebauung zu nutzen.

„Die Bohrungen finden unabhängig davon statt, was dort gebaut wird“, so Blißenbach. Ob man dort tatsächlich Flüchtlingsunterkünfte errichte, stehe noch nicht fest. „Aber wir werden dem Rat den Sportplatz Bonsfeld als einen möglichen Standort vorschlagen“, so Blißenbach. Schließlich betreibe man derzeit mit der Unterbringung von Flüchtlingen in der Turnhalle Grünstraße nur ein Provisorium. Der Stadtsprecher: „Wir benötigen unbedingt eine neue Flüchtlingsunterkunft – es gibt da keine andere Möglichkeit.“

Fester Bau oder Container

Ob man in Bonsfeld oder an einem anderen Standort ein festes Gebäude errichte oder Container aufstelle, sei ebenfalls noch nicht entschieden. Auch das werde sich zeigen, wenn die Verwaltung dem Rat ihre Vorschläge unterbreitet.

In Langenberg hat die am vergangenen Freitag überaus kurzfristig erfolgte Mitteilung von den geplanten Probebohrungen helle Empörung ausgelöst. Und das nicht etwa wegen der möglichen künftigen Nutzung des Platzes. Große Verärgerung herrscht beim Langenberger Spielverein (LSV), weil man befürchtet, dass die Probebohrungen den Platz irreparabel beschädigen – und das, obwohl dort derzeit noch gespielt wird. Und: Nicht nur der LSV hat dort seine komplette nächste Saison geplant. Auch die Kicker des TV Dalbecksbaum Velbert, deren Platz ab September saniert wird, hatten für die im August beginnende Saison mit dem Stadion-Bonsfeld als Heimspielort geplant.

Massive Proteste des LSV und des Bürgervereins Langenberg zeigten aber offenbar Wirkung. Man habe die Probebohrungen vorerst abgesagt, teilte die Stadt am Nachmittag mit.