Um Schüler für die Angebote zu interessieren, veranstaltet die Stadtbücherei Velbertin ihrem Haus Erkundungsrallyes auf hohem technischem Niveau

Schon längst geht es nicht mehr nur um Lesekompetenz, auch das Vermitteln von Medienkompetenz hat in den Schulen zunehmend Priorität. Sowohl um den Umgang mit neuen Medien als auch darum, den Spaß am Lesen zu wecken, ging es deshalb bei der QR-Code-Rallye, die die Zentralbibliothek nun schon im zweiten Jahr für die fünften Klassen der Velberter Schulen veranstaltete.

Hinweis auf ein Buch im Regal

Nach einer kurzen Einführung geht es los: Die Schüler der Realschule Kastanienallee teilen sich in fünf Gruppen auf, jede erhält ein Tablet. Zunächst gilt es einen QR-Code zu scannen, woraufhin sich die Homepage des Bibliothekskataloges öffnet. Mit Hilfe weiterer Hinweise findet jede Gruppe schließlich ein Buch im Regal, das für die Zehn- bis Elfjährigen so manche Überraschung parat hält. „Augmented Reality“ nennt sich, was die Schüler auf ihren Tablets zu sehen bekommen: Tyrannosaurus-Rex und Mars-Rover erscheinen nicht nur auf dem Bildschirm, sondern wirken – mithilfe einer App in 3D-Qualität – als hielten die Kinder sie selbst in der Hand. „Ich habe zwar ein Tablet zu Hause, aber es war trotzdem etwas ganz Neues“, meint im Anschluss die elfjährige Jill und bestätigt damit die Erwartungen von Bibliotheksleiterin Jennifer Koppitsch. „Die Kinder haben Spaß daran und sind gerade von den Tablets immer begeistert.“ Eine Rallye habe es zwar im letzten Jahr schon gegeben, doch die Tablets seien neu.

Sie passen bestens in das Konzept der Rallye, bei der der Spaß an erster Stelle steht, so Koppitsch. „Es geht außerdem um Teamwork“, erklärt sie, das sei gerade für die ersten Klassen der weiterführenden Schulen wesentlich. Wie schon durch Aktionen für Kindergarten- und Grundschulkinder wolle man außerdem mit der Bibliothek vertraut machen, den Kindern zeigen, was sie alles für die bereithält.

Und weil die meisten der 26 Realschüler sich nicht nur in der Bibliothek gut auskennen, sondern auch versiert sind im Umgang mit den neuen Medien sind, meistern sie die Aufgaben in kurzer Zeit. „Kinder haben viel weniger Berührungsängste“, erklärt Bibliotheksmitarbeiter Oscar Volkmann. „Erwachsene machen sich viel mehr Gedanken, was man kaputt machen kann. Kinder gehen dagegen viel intuitiver an so etwas heran.“ Kein Wunder, dass weder Tablets noch Bücher gleich zur Seite gelegt werden, als das Ziel erreicht ist und alle Fragen beantwortet sind. „Ich dachte vorher, es wird langweilig und wir sitzen hier die ganze Zeit rum“, so die Befürchtung nicht weniger Schüler, doch schon als sie hörten, es gehe um Tablets, sei die Freude groß gewesen, sagt Lehrerin Claudia Bauckloh.