Velbert. . Die Turnhalle an der Grünstraße in Velbert wird vorübergehend zur Flüchtlingsunterkunft umfunktioniert. Das hat die Stadt mitgeteilt. Die betroffenen Vereine und die angrenzende Schule sind informiert.
Die Turnhalle an der Grünstraße wird vorübergehend zur Flüchtlingsunterkunft umfunktioniert. Der Schritt sei unumgänglich, weil neu ankommende Flüchtlinge nicht mehr anderweitig untergebracht werden können, teilte die Stadt Velbert mit. Ab sofort wird daher die Turnhalle der ehemaligen Pestalozzischule als Unterkunft vorbereitet. Sie bietet maximal 50 Personen eine Schlaf- und Wohnstätte.
Schule und Vereine sind informiert
„Die Entscheidung ist gefallen, weil die Turnhalle einerseits für den normalen Schul- und Vereinssportbetrieb sowieso bald nicht mehr genutzt werden sollte, zum anderen liegt die Halle sehr zen-tral, alle Einrichtungen wie etwas das Rathaus sind zu Fuß gut zu erreichen“, erläutert Stadtsprecher Hans-Joachim Blißenbach die Wahl. Der Schulsport der angrenzenden Martin-Luther-King-Schule wird nun in das Sportzentrum verlegt, auch für vier Vereine, die noch Zeiten in der Halle nutzen, muss eine Lösung gefunden werden. „Darüber werden wir uns am Dienstag unterhalten“, so Blißenbach. Betroffen sind neben der MLK-Schule der SC Velbert, die Velberter SG, der Nevigeser TV und der SC Offers.
Die Stadt Velbert entschied sich zu diesem Schritt angesichts der aktuellen Lage: Die 107 Flüchtlinge, die alleine in den vergangenen vier Wochen der Stadt zugewiesen worden sind, konnten gerade noch in den vorhandenen Einrichtungen untergebracht werden. Für die kommende Woche hingegen gebe es nicht mehr genügend Plätze. Zurzeit leben 645 Flüchtlinge in Velbert, davon 195 in Wohnungen und weitere 450 in anderweitigen Unterkünften. „Die Turnhalle wird ja auch nicht permanent mit der maximalen Zahl von 50 Personen belegt sein“, sagt Blißenbach. „Die meisten bleiben nur ganz kurz zur lokalen Erstaufnahme und werden danach weiter verteilt.“ Die Menschen sollten so kurz wie möglich in der Großunterkunft bleiben.
„Es geht nicht mehr anders. Die Halle muss vorübergehend als Flüchtlingsunterkunft genutzt werden“, sagt auch Jürgen Mutz, stellvertretender Leiter des Fachbereiches Jugend, Familie und Soziales. Gleichzeitig betont er, dass die Stadt grundsätzlich bei ihrer erfolgreichen Strategie bleibe, Flüchtlinge nach einer kurzen Übergangszeit dezentral in Wohnungen unterzubringen. „Außerdem werden derzeit Standorte für eine neue Flüchtlingsunterkunft geprüft. Dabei kämen sowohl ein Neubau als auch eine Revitalisierung von Altbauten in Frage“, ergänzt Stadtsprecher Blißenbach.
Rund um die Anlage wird dann auch ein Sicherheitsdienst zum Einsatz kommen. Nach Skandalen in anderen deutschen Flüchtlingsunterkünften, „werden wir aber sehr genau prüfen, wer da kommt“, verspricht Blißenbach.